Solopreneur: ohne Gründerteam zum Business-Erfolg

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Solopreneur: ohne Gründerteam zum Business-Erfolg

Immer mehr Unternehmensgründer starten als Solopreneur in die Selbstständigkeit. Sie entscheiden sich bewusst für maximale Unabhängigkeit ohne Gründerteam, ohne Mitarbeiter, Meetings oder festen Standort.

 

Als vermeintlicher Einzelkämpfer ist der Solopreneur ein gestaltender Unternehmer, der sein Business alleine aufbaut, nach seinen Vorstellungen formt und idealerweise (teil-)automatisiert, wenn möglich sogar mit einem hohen Grad an Skalierung.

 

Was einen Solopreneur genau ausmacht, welche Typen es gibt und was einen Solopreneur von einem Freelancer unterscheidet, erfährst du im folgenden Beitrag.

 

 

 

Was ist ein Solopreneur?

 

Ein Solopreneur ist ein selbstständiger Unternehmer, der sein Geschäft alleine und ohne
Unterstützung durch ein Team betreibt und aufbaut. Die Plattform für sein Geschäft ist in der Regel das Internet.

 

Solopreneure arbeiten in den meisten Fällen standortunabhängig, ähnlich wie Digitale Nomaden. Sie sind für alle Prozesse vom Marketing bis zur Rechnungserstellung selbst verantwortlich.

 

In den letzten Jahren haben sich immer mehr Unternehmensgründer entschieden, alleine in die Selbstständigkeit zu starten. Verschiedene Statistiken zeigen, dass Sologründer oftmals erfolgreicher sind, als Unternehmen, die von mehreren Gründen gestartet werden.

 

Der Vorteil eines Solopreneurs ist, dass er sich nicht mit anderen, gleichberechtigten Gründern abstimmen muss und so Entscheidungen schneller treffen kann. Dafür nehmen viele Gründer gerne in Kauf, dass die gesamte Verantwortung für den wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens alleine auf ihren Schultern lastet.

 

Geprägt wurde der Begriff Solopreneur übrigens vor einigen Jahren in den USA. Solopreneur ist ein Kunstwort, das aus „Solo“ (alleine) und „Entrepreneur“ (Unternehmer) gebildet wird.

Welche Solopreneur-Typen gibt es?

 

Die „Gattung“ des Solopreneur prägte hierzulande vor allem das Ehepaar Conta-Gromberg mit ihrem Buch „Solopreneur“. Denn während in der Startup-Szene zum Großteil immer vom „Team“ die Rede ist, will das Solopreneur-Ehepaar einen anderen Weg aufzeigen: als Einzelkämpfer durchzustarten ist nicht nur möglich, sondern in vielen Fällen auch ratsam.

 

Das Buch klärt dabei grundlegende Aspekte des Solo-Gründerns, die Wichtigkeit einer gesunden Solopreneur-Psyche und wie man seine eigene Solopreneur-Rolle finden kann.

 

Solopreneure werden von den Autoren anhand ihre Geschäftsmodelle und persönlichen Fähigkeiten in fünf Kategorien eingeteilt. Die 5 Solopreneur-Typen sind:

 

 

Der Produzent

 

Der Solopreneur-Typ Produzent stellt entweder ein oder mehrere Produkte selbst her oder sucht sich einen Hersteller, der die Fertigung für ihn übernimmt (z. B. Private-Label-Fertigung oder ODM-Manufacturing). Die Entwicklung des Produktes übernimmt er dabei in Eigenregie. Steht das Produkt, kümmert sich der Solopreneur nur noch um den Verkauf.

 

Ein Beispiel ist ein Softwareentwickler, der seine fertige Softwarelösung über eine eigene Website vertreibt. In diesem Fall müsste der Solopreneur lediglich mehr oder weniger viel Zeit in die Entwicklung seines Produktes investieren.

 

Etwas anders sieht es aus, wenn eigene greifbare Produkte hergestellt werden. Erfolgt die Herstellung in einem anderen Unternehmen, muss der Solopreneur oft in Vorleistung für Material und Werkzeuge gehen und je nach Produkt auch eine größere Menge bestellen, damit das Produkt zu wettbewerbsfähigen Preisen verkauft werden kann.

 

Entsprechend hoch ist das finanzielle Risiko.

 

 

Der Händler

 

Der Händler-Solopreneur stellt keine eigenen Produkte her, sondern handelt mit fremden Produkten. Verkauft werden die Produkte über einen eigene Online-Shop oder Plattformen wie eBay und Amazon.

 

Ein eigenes Warenlager ist nicht zwingend erforderlich. Oft übernimmen der Hersteller oder die Verkaufsplattformen das Fullfillment und liefern die Produkte direkt an die Käufer (z. B. Amazon mit seinem FBA-Programm).

 

Dadurch sind Händler-Solopreneure an keinen bestimmten Standort gebunden und können ihren Handel praktisch von jedem Ort mit einem Internetanschluss betreiben.

Der Experte

 

Der dritte Solopreneur-Typ ist der Experte. Der Experte hat ein besonderes Wissen in einem bestimmten Gebiet. Dieses Wissen und seine spezifischen Kenntnisse hat er sich in seiner Ausbildung, seiner beruflichen Tätigkeit oder durch ein Hobby angeeignet.

 

Der Experte nutzt sein Wissen als Grundlage für sein Geschäftsmodell. Er unterstützt gewerbliche Kunden beispielsweise bei der digitalen Transformation. Der Experte verdient sein Geld mit Webinaren, eBooks oder Coaching.

 

 

Der Problemlöser

 

Der Problemlöser ist ein Solopreneur-Typ, der ebenfalls in einem bestimmten Gebiet ein umfassendes Wissen hat. Dieses Wissen nutzt er und bietet Lösungen für ein Problem oder einen Wunsch.

 

Beispielsweise in Form von Software-as-a-Service (SaaS). Dieser Solopreneur-Typ kann seinen Service optimalerweise automatisieren oder hat jemanden an der Hand, der seinen Service umsetzt.

 

Der Problemlöser ist dabei in der Regel kein Generalist, sondern besetzt eine lukrative Nische. Er ist bereit, sein eigenes Wissen kontinuierlich auf dem neuesten Stand zu halten und kann bei sich ändernden Anforderungen neue Lösungen bieten.

 

 

Der Kreative

 

Der fünfte Solopreneur-Typ ist der Kreative. Hörerlebnisse, Seh- oder Wohlfühlerlebnisse sind seine Welt. Diese Erlebnisse verpackt er in ein ansprechendes Format und verkauft sie. Beispiele sind Erlebnisreisen, Kochevents oder Festivals aller Art.

 

Der kreative Solopreneur arbeitet in beiden Welten online und offline. Er schafft für seine Kunden ein faszinierendes Erlebnis und verdient damit sein Geld. Dabei bedient dieser Solopreneur in der Regel keinen Massenmarkt, sondern sucht sich eine attraktive Nische.

Solopreneur Beispiel

Über die Plattform Get Your Guide haben kreative Solopreneure die Möglichkeit, mit ihrer Nische Geld zu verdienen und ihr Angebot weltweit anzubieten, hier am Beispiel eines Kochkurses in Thailand (Quelle: http://bit.ly/2rFCoZf).

Was unterscheidet einen Solopreneur von einem Freelancer?

 

Solopreneure und Freelancer unterscheiden sich in zwei wesentlichen Punkten. Der wichtigste Unterschied ist, dass ein Freelancer gegen Bezahlung für verschiedene Auftraggeber und deren Projekte arbeitet, bspw. als Programmierer oder Grafikdesigner.

 

Der Solopreneur arbeitet hingegen immer für sein eigenes Projekt, ohne Gründerteam, sucht sich bei Bedarf aber Hilfe und Unterstützung von externen Experten.

 

Der zweite wesentliche Unterschied ist, dass das Geschäftsmodell eines Solopreneurs skalierbar ist. Das bedeutet, viele Solopreneure werden früher oder später zum Entrepreneur, stellen Mitarbeiter ein, delegieren Aufgaben und erweitern ihr Geschäft.

 

Ein Freelancer arbeitet hingegen immer alleine und kann nur so viel erledigen, wie er persönlich in der Lage ist, zu bewältigen. Das Geschäftsmodell lautet hier meist: Stunden zum Preis X verkaufen.

 

 

 

Beispiele von erfolgreichen Solopreneuren

 

Sologründungen sind keine Erfindung des Internetzeitalters. Bereits vor über 100 Jahren gründete Henry Ford alleine die Ford Motor Company. Weitere bekannte Beispiele für erfolgreiche Solopreneure aus den letzten 20 Jahren sind z. B.:

 

 

Jeff Bezos – Amazon

 

Der vielleicht erfolgreichste Solopreneur hat sein Unternehmen 1995 als Online-Plattform für den Verkauf von Büchern und CDs gegründet. Im Juli 1995 verkaufte Jeff Bezos das erste Buch.

 

In den Folgejahren wurden Gewinne reinvestiert, andere Unternehmen gekauft und neue Geschäftsfelder erschlossen. Heute ist Amazon nicht nur der weltweit größte Online-Versandhändler, sondern einer der führenden Anbieter von Cloud-Diensten und in vielen weiteren Geschäftsbereichen auf dem Weg zur Weltspitze.

 

2018 erwirtschaftete Amazon mit und 647.000 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von mehr als 232 Milliarden US-Dollar und machte den ehemaligen Sologründer Jeff Bezos zum reichsten Mann der Welt.

David Karp – Tumblr

 

Das zweite Beispiel erfolgreicher Solopreneure stammt ebenfalls aus den USA. 2007 gründete David Karp die kostenlose Blogging-Plattform Tumblr. Auf Tumblr können Privatpersonen Texte, Bilder, Zitate, Chatlogs, Links und Video- sowie Audiodateien veröffentlichen.

 

Nur 3 Jahre nach der Gründung hat Anfang 2010 eine Umfrage ergeben, dass mehr jugendliche Amerikaner Tumblr nutzen als Facebook oder YouTube.

 

Heute liegen Facebook, Instagram und Youtube bei den Nutzerzahlen jedoch weit vor Tunblr. Geld verdient Tumblr wie andere Social Media Plattformen durch Werbeeinnahmen.

 

Von Juli 2012 bis August 2019 stieg die Zahl der auf Tumblr von 63 Millionen auf rund 474 Millionen. Dementsprechend sind auch die Werbeeinnahme gestiegen. Dieses Wachstum dürfte David Karp wohl nur noch am Rande interessiert haben.

 

Bereits 2013 hat er seine Plattform für 1,1 Milliarden Dollar an Yahoo! verkauft. Heute gehört Tumblr dem WordPress-Eigner Automattic.

 

 

Lars Hinrichs – Xing

 

Das dritte Beispiel zeigt, dass man auf der Suche nach erfolgreichen Solopreneuren nicht unbedingt in die USA blicken muss. Auch in Deutschland gibt es erfolgreiche Sologründer. Eine sehr erfolgreiche Gründung startete im August 2003 unter dem Namen OpenBC (Open Business Club), heute besser bekannt als Xing.

 

Das von Lars Hinrichs gegründete Business Netzwerk zählte im ersten Quartal 2012 rund 12 Millionen Mitglieder. Aktuell nutzen mehr als 16 Millionen Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz das soziale Netzwerk für Führungskräfte, Geschäftsleute und Unternehmen.

 

Geld verdient Xing mit kostenpflichtigen Premium-Mitgliedschaften. 2018 erwirtschaftete Xing mit ca. 1.500 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von mehr als 235 Millionen Euro.

 

 

 

Fazit: Alleine kämpfen, gemeinsam erfolgreich sein

 

Als Solopreneur ein Unternehmen zu gründen bietet statistisch gesehen größere Erfolgschancen als mit einem mehrköpfigen Team zu beginnen. Als Sologründer kannst und musst du alle Entscheidungen selbst treffen.

 

Du alleine gibst die Richtung vor und verfolgst deine eigenen Ziele. Wie jede andere Selbstständigkeit bedeutet auch die Gründung als Solopreneur viel Arbeit, Kreativität und Durchhaltevermögen, um dauerhaft erfolgreich zu sein.

 

Doch nur weil du alleine gründest, bedeutet das nicht, dass du alleine bist. Wir bieten Solopreneuren den Freiraum und die Unterstützung, die sie brauchen.

 

Einstein1 ist seit Anfang 2017 als Digitales Gründerzentrum am Campus der Hochschule Hof die Anlaufstelle für Gründer/-innen und Startups aus Hochfranken und dem Vogtlandkreis.

 

Das diesjährige Highlight wird die Eröffnung unseres eigenen Gebäudes am 14.11.2019 mit Coworking Space, Startup-Büros, Event-Space und Konferenzräumen für Gründer, Startups, Techies, Solopreneure und Freelancer am Campus der Hochschule Hof sein.

 

Bock, was eigenes zu starten? Let’s make some business!

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Niko Emran

Hi, ich bin Niko. Als Netzwerkmanager im Einstein1 bin ich für das Online Marketing und die Beratung und Betreuung von Gründern und Startups zuständig.

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