Erfolgsfaktor Querdenken: Mit unkonventionellen Methoden gewinnen
Querdenken ist oft der Start für eine erfolgreiche Unternehmensgründung. Die unternehmerische Idee ist von dort an der Grundbaustein des Startups und entscheidet meist darüber, ob das Vorhaben gelingt oder scheitert. Ein gelungenes Startup löst ein Problem auf eine innovative, neue Art und Weise. Um eine Idee oder ein Unternehmenskonzept optimal auszuarbeiten, braucht es Menschen, die disruptiv – also querdenken.
Muss man also als Querdenker geboren werden, um erfolgreich zu gründen? Natürlich nicht. Wir erklären dir in diesem Beitrag, was Querdenken ist und wie auch du aus deinen alten Denkmustern ausbrechen kannst.
Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.
Mark Twain
Was ist Querdenken – und was bringt es dir?
Unter dem Begriff „Querdenken“ oder „lateralem Denken“ werden Maßnahmen gesammelt, wie man alte Denkmuster aufbrechen und durch ganz andere Herangehensweisen erfolgreich Ideen finden kann.
Allerdings haben es querdenkende Menschen nicht immer einfach. Wer aus der Reihe tanzt und gängige Denkmuster ablehnt, wird schnell als verrückt abgestempelt. Natürlich heißt das nicht, dass Querdenker deswegen nicht erfolgreich sind.
Menschen, die mit dem Strom schwimmen, haben nur selten die Welt verändert. Erfolgreiche Unternehmer und Startups können maßgeblich von alternativen Denkstrategien profitieren. Mit herkömmlichen Denkmustern werden meistens nur herkömmliche Ideen produziert.
Deshalb sollte Unternehmern bewusst sein, dass es durchaus Sinn macht „outside the box“ zu denken und von Anfang an neue Herangehensweisen durchzuprobieren, auch schon wenn es um den Namen des Startups geht.
„Stay hungry, stay foolish“ – Steve Jobs regte die ganze Welt zum Querdenken an
Welche Denkertypen gibt es – und welcher bist du?
Grundsätzlich kann man in zwei Gruppen unterscheiden. Es gibt konvergent und divergent denkende Menschen.
Die konvergenten Denker sind schwarz – weiß malende Rationalisten. Für sie gibt es immer zwei Seiten eines Sachverhalts – entweder oder.
- Entweder funktioniert das Geschäftsmodell – oder wir müssen es einstampfen.
- Entweder wir werden vom Staat bezuschusst – oder wir müssen die Unternehmung sein lassen.
- Entweder wir gehen einen ähnlichen Weg wie bisherige Startups – oder es wird nicht funktionieren.
Im Gegensatz dazu stehen die divergenten Denker. Nicht, dass sie grundsätzlich mehr Optionen parat hätten als die konvergenten Denker.
Stattdessen suchen sie jedoch stetig nach einer Alternative. Nach der effektiveren, innovativen Lösung und kreieren höchst erfolgreiche StartUp-Unicorns. Auch, wenn sie zunächst dafür ausgelacht werden.
- Brauche ich als Busunternehmen überhaupt eigene Busse? (FlixBus)
- Brauche ich als Taxiunternehmer eigene Taxis? (Uber)
- Brauche ich als Wohnungsplattform eigene Wohnungen? (AirBnb)
Doch wie wirst du ein solcher Querdenker?
Hierfür musst du einige Aspekte deines Verhaltens genauer unter die Lupe nehmen:
- Sei unzufrieden
Unzufriedenheit ist der Antrieb für Veränderung. Doch Achtung – statt dich dauerhaft zu beschweren, solltest du deine Unzufriedenheit als Motivator nutzen, um neue Ideen zu erarbeiten.
- Umgib dich mit Menschen, die anders denken als du selbst
Eine herausfordernde Aufgabe – denn permanent mit fremden Ansichten konfrontiert zu werden, kann anstrengend sein. Das Auseinandersetzen mit anderen Meinungen hilft jedoch dabei, neue Perspektiven kennen zu lernen und zu verstehen, dass Probleme auf verschiedene Arten gelöst werden können. Achte darauf, dass es Leute sind die sich mit Neuem identifizieren können (so genannte Early Adoptor)und Spaß am Ausprobieren haben.
- Beschäftige dich mit Dingen, die nichts mit deinem Tätigkeitsbereich zu tun haben
Wenn du in deiner Freizeit neue und komplett unterschiedliche Tätigkeiten ausübst, steigert das sowohl deine Produktivität als auch dein Verständnis für Zusammenhänge
- Unstimmigkeiten sind kein Problem
Als Querdenker akzeptierst du Unstimmigkeiten und siehst sie nicht als Rückschlag, sondern als Anregung zum Nachdenken
- Gönn dir Pausen
Zu viel Beschäftigung mit einer eintönigen Arbeit führt zu Betriebsblindheit.
Leg Kreativpausen ein, um neuen Ideen Platz zu machen und frischen Wind in dein Vorhaben zu bringen
- Geh neue Wege
Es muss nicht immer alles nach bereits bestehenden Mustern ablaufen. Mach dir das klar und wähle ganz bewusst neue Möglichkeiten. Die erfolgreichen Startups unserer Zeit sind nicht wegen ihrer betriebswirtschaftlichen Expertise oder des Kapitals wegen berühmt geworden – sie haben meist einen neuen Weg gefunden, ein bestehendes Geschäftsmodell zu vereinfachen.
Methoden zum Querdenken
Es gibt einige Techniken, wie man sein Gehirn gezielt zu disruptivem Denken anregen kann. Ein paar davon möchten wir euch hier kurz erläutern.
- Die Kopfstandtechnik
Bei der Kopfstandtechnik geht es darum, einen Sachverhalt ins Gegenteil umzukehren. Statt auszuarbeiten, warum ein Geschäftsmodell oder ein Produkt funktioniert, überlegst du dir nun, warum es nicht funktionieren sollte.
Dem menschlichen Gehirn fällt es meist leichter, negative Konsequenzen vorherzusehen und eher vorsichtig zu denken.
Beispiel:
Was muss unser Produkt können, um beim Kunden gut anzukommen?
Wir drehen die Frage ins Negative um und erhalten:
Welche Eigenschaften müssen am Produkt fehlen, damit es mit Sicherheit scheitert?
Hierdurch sammelst du Ideen, wie es nicht funktioniert.
Zum Schluss drehst du die Idee wieder herum und erhältst ein Merkmal ans Produkt, das zwingend vorhanden sein muss, um dem Kunden zu gefallen.
- Reizbildtechnik
Bei der Reizbildtechnik werden Bilder zu Hilfe gezogen, die wenig oder auch garnichts mit dem jeweiligen Thema zu tun haben. Man lernt hierbei, die Dinge aus einer völlig anderen Perspektive zu betrachten.
Die verschiedenen Bilder sollen beim Ideensuchenden bestimmte Emotionen hervorrufen, die dann mit der jeweiligen Thematik in Bezug gebracht werden sollen. Auf diese Weise kannst du völlig neue, differenzierte Ideen finden!
- Semantische Intuition
Bei der semantischen Intuition werden aus einem vorher festgelegten Pool von Wörtern, die mit der Thematik zusammenhängen, zufällig zwei ausgewählt und kombiniert. Durch die willkürliche Kombination der beiden Wörter wird ein Kunstwort geschaffen, das dann aufs Produkt angewandt werden kann. Die Kreativität wird hier also einfach dem Zufallsprinzip überlassen.
Wenn du noch weitere praktische Tipps und Methoden zu Kreativitätstechniken kennenlernen willst, dann lies unseren Artikel über die sieben Kreativitätstechniken für neue Ideen!
Querdenken als Erfolgsfaktor
Die Kunst des Querdenkens hat nicht wenigen berühmten Persönlichkeiten eine außergewöhnliche Karrierelaufbahn ermöglicht. Ob Steve Jobs, Elon Musk oder Larry Page – sie alle haben auf ihre eigene Art ein Stück vom Rad neu erfunden und so die Welt verändert. Querdenken ist ein wertvolles Mittel und vor allem ein Erfolgsfaktor für junge Unternehmen und Startups. Sachverhalte von verschiedenen Seiten zu durchdenken führt oft zur finalen, brennenden Idee – also brich auch du ab und zu aus deinen normalen Denkmustern aus!