E-Sports Trend – Entwicklung einer Branche

Der E-Sports Markt wächst derzeit wie kaum ein anderer Markt in der Unterhaltungsbranche. Die Popularität der E-Sportler steigt von Jahr zu Jahr, und ist bereits teilweise auf dem Niveau mancher Fußballstars. Für Turniersiege in Spielen wie Dota 2, Counter Strike – Global Offensive, Fortnite und League of Legends werden Preisgelder in Millionenhöhe gezahlt.
 
Dennoch hatte E-Sports seit seiner Kommerzialisierung ein schweres Standing in der Gesellschaft. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem aktuellen E-Sports Trend und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung dieses Markts.
 
 
 

Gesellschaftliche Anerkennung von E-Sports als „echte“ Sportart

 
 
 
Ist E-Sports nun ein „richtiger“ Sport? Sind die hohen Preisgelder gerechtfertigt? Viel Menschen hatten dazu eine Eindeutige Meinung: Nein. Dieses Meinungsbild hat sich aber im Verlauf der letzten Jahre geändert.
 
 

Startschwierigkeiten der E-Sports Branche

 
 
Die ersten E-Sports Turniere fanden bereits am Anfang der 2000er-Jahre statt. Damals nur zugänglich für eine überschaubare Anzahl an Menschen. Mit dem weltweiten Ausbau des Internets und dem Aufstieg von Live-Streaming Plattformen wie Twitch haben immer mehr Menschen Zugang zu E-Sports bekommen.
 
Dennoch hatte die Branche seit Beginn der Kommerzialisierung am Anfang der 2010er-Jahre das Problem, nicht wirklich ernst genommen zu werden. Nicht viele Menschen waren der Ansicht, dass E-Sports „richtiger“ Sport ist.
 
 

Aktuelle Entwicklung der Akzeptanz von E-Sports

 
 
Es ist dennoch so, dass man die Leistung und den Trainingsaufwand eines professionellen E-Sportlers nicht unterschätzen sollte. Diese Trainieren täglich mehrere Stunden und sind außerdem einer hohen physischen, aber vor allem psychischen Belastung ausgesetzt.
 
Das sahen im Laufe der Zeit auch immer mehr Menschen. Im Jahr 2020 haben ca. 34 % der Deutschen angegeben, dass sie E-Sports als Sportart ansehen. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 waren es nur 29 %.
 
Auch die Zuschauerzahlen bestätigen diesen Trend. Im Jahr 2019 konnte die Branche bereits ca. 400 Millionen Zuschauer verbuchen. Zwei Jahre später sind es schon 490 Millionen, und für das Jahr 2025 werden 640 Millionen Zuschauer prognostiziert.
 
 
 

 
 
 

Wie der E-Sports Trend den Markt beeinflussen

 
 
 
Durch die stetig zunehmende Anerkennung des E-Sports als Sportart, und die damit einhergehende zunehmende Nachfrage, entwickelt sich der Markt rasant. Es schießen immer mehr E-Sports Teams aus dem Boden, wie zum Beispiel MINKZ, das bei uns im Einstein1 ansässig ist. Außerdem werden viele neue Ligen gegründet und die Preisgelder steigen. Denn wo viel Geld ist, kann man auch viel Geld verdienen.
 
 

E-Sports in traditionellen Sportvereinen

 
 
Das haben mittlerweile auch viele traditionelle Sportvereine gemerkt. Ein Beispiel dafür ist der SV Werder Bremen. Der Fußballverein, der momentan in der zweiten Fußball Bundesliga spielt, stellt seit 2018 ein FIFA E-Sports Team, bei dem mehrere FIFA E-Sportler unter Vertrag stehen. Im Jahr 2019 stellten sie mit Mohammed Harkous, aka „MoAuba“, den ersten deutschen FIFA E-Sports Weltmeister.
 
Die Aufstellung eines FIFA E-Sports Teams ist naheliegend für einen Fußballverein. Ein anderes Beispiel ist das des FC Schalke 04. Ebenfalls als Fußballverein haben sie von 2016 bis 2021 ein League of Legends Team in der höchsten europäischen Liga gestellt, welches auch recht erfolgreich war. Aufgrund einer finanziellen Notlage musste aber die Startlizenz verkauft werden. Verkaufspreis: 26 Millionen Euro.
 
 

E-Sports als Wachstumsmarkt

 
 
Es ist ordentlich Geld in diesem Markt. Der Gesamtumsatz des Marktes lag 2021 bei ca. 1,1 Milliarden US-Dollar. Dieser wird bis 2025 schätzungsweise auf 1,8 Milliarden US-Dollar wachsen.
 
Dieses Wachstum macht sich auch bei den Preisgeldern für die E-Sportler bemerkbar. Im Jahr 2010 lag die Summe aller Preisgelder bei 3,25 Millionen US-Dollar. Das sieht im Jahr 2021 schon deutlich anders aus. Allein das Preisgeld des Turniers „The International 2021“, einem Turnier für das Spiel Dota 2, war auf 40 Millionen US-Dollar dotiert.
 
Dennoch ist ein so hohes Preisgeld nicht die Regel bei E-Sports Turnieren. Dota 2 ist der kommerziell wohl erfolgreichste E-Sports Titel, hauptsächlich auf dem asiatischen Kontinent. Es ist aber so, dass Turniere für Titel, die in Europa erfolgreich sind, wie z. B. Counter Strike – Global Offensive, auch relative hohe 6-stellige Preisgelder bieten. Außerdem steigt die Anzahl der gespielten Turniere von Jahr zu Jahr an.
 
 
 

 
 
 

Relevanz des E-Sports Trends für Unternehmen und Start-ups

 
 
 
Das Potenzial, das durch den E-Sports Trend entsteht, haben viele Unternehmen bereits erkannt. Diese Positionieren sich geschickt als Partner für E-Sports Turniere und E-Sports Teams. Beispiele dafür sind z. B. PC-Hardwarehersteller wie Intel und AMD, sowie PC-Peripheriehersteller wie Corsair oder Roccat. Aber auch branchenfremde Unternehmen, wie z. B Adidas, sehen das Potenzial von Kooperationen mit der E-Sports Branche.
 
Aber nicht nur die Events und Teams sind Targets für Partnerschaften mit Unternehmen. Viele E-Sportler streamen nebenbei auf Twitch oder laden Videos auf Youtube hoch und erreichen damit teilweise ein Millionenpublikum. Deshalb gehen viele Unternehmen eine Partnerschaft mit den Spielern ein, um eben dieses Publikum zu erreichen. Ähnlich wie Sportartikelhersteller mit Profis aus sämtlichen traditionellen Sportarten Ausrüsterverträge abschließen.
 
Diese Möglichkeit könnten auch kleinere Start-ups aus dieser Branche nutzen, um ihre Produkte einem breiteren Publikum zu präsentieren. Denn die Spieler sind immer auf der Suche nach neuen, innovativen Produkten, um ihre Leistung zu verbessern.
 
 
 

 
 
 

Fazit

 
 
 
Durch den E-Sports Trend entwickelt sich der E-Sports Markt rasant. Die Zuschauerzahlen steigen jährlich, was auch an der steigenden Anerkennung des E-Sports als Sportart liegt. Dadurch steigt folglich auch das gesamte Marktvolumen und die Preisgelder der einzelnen Turniere.
 
Diese Entwicklung ist nicht an traditionellen Sportvereinen und Unternehmen der Gaming-Branche vorbeigegangen. Diese versuchen die entstanden Potenziale gewinnbringend zu nutzen, indem sie entweder eigene E-Sports Teams gründen oder vorhandene E-Sports Teams sponsern und sich damit vor einem sehr großen Publikum platzieren.
 
Diese Potenziale sind durchaus auch für kleinere Unternehmen und Start-ups interessant, um ihre Produkte zu präsentieren und Bekanntheit zu erlangen. Denn wie viele Wissen, gewann der Sprinter Jesse Owens bei der Olympiade 1936 vier Goldmedallien in Schuhen einer damals noch kleinen und unbekannten Marke namens „Adidas“.