Digital Storytelling im modernen Marketing
Im Marketing kann gutes Digital Storytelling als Herzstück von gutem Content-Marketing betrachtet werden. Die Brandstory erhält hier nicht nur eine rundherum abgestimmte Erzählung, sondern trifft seine Follower und Kunden in einem sensiblen Bereich moderner Kommunikation: in den sozialen Medien.
Wer hier auf Marken mit guten Geschichten stößt, die den User mit einzubinden verstehen, der entwickelt ein komplexeres Verhältnis zur Brand, als es durch einzelne und möglicherweise durchschaubare Werbebotschaften möglich ist.
In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du gerade digital zum anspruchsvollen Storyteller wirst und deine Marke so bestmöglich darstellst.
Marketing 4.0. – Digital Storytelling im klassischen Marketingansatz
Moderne Marken leben von ihrer Geschichte und gute Geschichten leben von Emotionen einer packenden Erzählung. Während alteingesessene Produkte im 20. Jahrhundert oft noch auf ihre neuartige Funktion und dauerhafte Verlässlichkeit hin beworben wurden, haben mit zunehmender Digitalisierung der bildhafte Markenauftritt im Internet und eine konsistente Markengeschichte in den Social Media die inhaltliche Führung im Marketing übernommen.
Eine altbekannte-Weisheit im Online-Marketing sagt zu recht: „Content is King“, und das gilt für Websites, Blogs und Dienstleistungen genauso wie für Brands und Labels. Auch Personal Brands können von einer guten persönlichen Geschichte profitieren.
Dabei ist guter Content stets komplex, aber niemals kompliziert. Eine zielgruppengenaue Ansprache holt die User stilsicher ab und fordert sie ein wenig heraus, aber unterschätzt dabei niemals ihre kritische Medienkompetenz.
Zeitgemäßes Marketing setzt sich nachhaltig mit der Story einer Brand auseinander und begleitet hierbei Nutzen, Mehrwert, Style und Image in einer unterhaltsamen und die Neugierde potenzieller Kunden weckenden Art. Hier beginnt das Digital Storytelling, welches ein Produkt oder Service weit über seine Funktionalität hinaus in Szene setzt.
Kein Online-Marketing ohne digitale Geschichten
Aus einem guten Content-Marketing im Internet ist Digital Storytelling nicht mehr wegzudenken. Ein wichtiger Faktor sind sicherlich die Möglichkeiten der sozialen Medien. Durch diese erhält die Markenkommunikation neue und mehrschichtige Ebenen.
Mit kurzen und prägnanten Botschaften unterstützt durch emotionsstarke Bilder kann man direkt mit möglichen Kunden und Followern kommunizieren. Zusammengesetzt zu ganzen Geschichten stärken Social Media-Posts ein langanhaltendes Interesse der Follower.
Wie in einem Werbefilm entsteht durch eine mitreißende Geschichte eine Identifikation der Betrachter mit der Marke. Mit einer guten Story weit über einzelne Posts und Botschaften hinaus, kann man diesen psychologischen Effekt weiter ausbauen. Dafür muss man auf den verschiedenen Kanälen Formate und Inhalte entlang eines gut ausgearbeiteten Story Boards entwickeln.
Die Bedeutung von Digital Storytelling im Mix des klassischen Marketings ist nicht zu unterschätzen. Durch die starke Digitalisierung der Gesellschaft und die Verlagerung großer Teile der Werbekommunikation in das Internet stellt eine in den sozialen Medien ausgearbeitete Story einen wichtigen Kern eines modernen Marketing-Mixes dar.
Wie setzt man erfolgreiches Digital Storytelling um?
Digitales Storytelling basiert auf einigen wenigen Grundlagen, die ein Unternehmen mit der Zeit ausarbeitet und weiterentwickelt. Klassisch ist der Start der Brand mit einer guten Gründerstory. Anhand der Abklärung der Grundsatzfragen Wer, Wie, Was, Wann und Warum lässt sich ein elementares Storyboard entwickeln.
Mit weiteren Detailfragen kann man dann eine genaue Geschichte, involvierte Personen, förderliche Umstände und spannende Hindernisse einbauen. In der folgenden Übersicht zeigen wir musterhaft einige Fragen, mit denen ein Storyboard im Marketing für eine Brand oder Personal Brand erarbeitet werden kann.
Welche interessanten Hintergründe hat die eigene Gründungsgeschichte?
Welche Motivation, Prozesse oder Hindernisse gab es zur Gründung?
Wie ist der Markenname entstanden und worauf nimmt er Bezug?
Welchen Zweck (modern englisch: Purpose) verfolgt das Unternehmen?
Welche Botschaft ist zu vermitteln? Wie steht der Erzähler zu dieser?
Welche Entwicklungen traten auf oder können eintreten?
Wie kann der Kunde mit in die Story einbezogen werden?
Hat man eine gute Brand Story entwickelt, können dazu für die entsprechenden Social Media Kanäle geeignete Inhalte kreiert werden. Stimmt man diese gut auf die Kerninhalte ab, so lässt sich eine komplexe Geschichte erzählen – mit vielen Facetten und Überraschungen.
Ein weltbekanntes Beispiel: Aus den Bergen in den Himmel
Eine sehr bekannte und erfolgreiche Geschichte ist ein berühmter Energydrink-Hersteller aus Österreich. Während die Kerncharakteristiken des Produkts auf Fitness, Wachheit und Leistungsfähigkeit im beruflichen, sportlichen und privaten Kontext abzielen, so spielt die Marke mit diesen Eigenschaften bis zur Übertreibung: so verleihe sie angeblich Flügel.
Man mag das glauben, oder nicht. Die Story aber hält sich an alle Sport- und Extremsportarten und förderte bekanntermaßen Weltrekorde wie Sprünge aus atmosphärischen Höhen der Erde. Höher, schneller, weiter als Motto wird hier mit den richtigen Partnern nicht nur prophezeit, sondern vorgelebt.
Wer da nicht davon träumt, mitmischen zu können? Das Beispiel zeigt, dass die Werte einer Brand sogar übertrieben werden können, wenn die Zielgruppe und das unterstütze Werbeumfeld zu solchen emotionalen Geschichten neigt und diese belohnt.
Welche Vorteile bietet Digital Storytelling für die Platzierung der eigenen Marke oder des eigenen Produktes?
Im Digital Storytelling setzt man vielmehr auf die Gefühle möglicher Käufer als auf eine nüchtern abwägende Kaufentscheidung. Ein Grund liegt sicherlich in der Tatsache begründet, dass auf dem Markt nur so von vergleichbaren Produkten und Anbietern wimmelt, die sich nur schwer voneinander unterscheiden lassen.
Diese Unterscheidung, die man früher sicher noch mehr als funktionalen USP (Unique Selling Point) – also als klassischen Wettbewerbsvorteil oder Alleinstellungsmerkmal definiert hat, so muss heute vom Unternehmen oder Dienstleister in Form einer Geschichte hergestellt werden.
Es zählt nicht was Du tust, sondern welche Geschichte du erzählst, so heißt ein geflügeltes Werbewort. Die Vorteile des Digital Storytelling könnte man auch in Form einer Negativanalyse herausstellen, mit der einfachen Frage, was passiert, wenn ich KEIN Digital Storytelling nutze?
In der Realität wird eine Brand Story von Kunden wahrgenommen und sich nicht daran erinnert. So kann sich eine Marke kaum von anderen abgrenzen und einzelne Werbebotschaften müssen mühsam erarbeitet werden.
Die Zahl der Follower und Kunden auf den Social Media kann außerdem darunter leiden und eine virale Verbreitung der Markenbotschaft oder des eigenen Engagements ist weder im Internet noch Offline im Sinne einer guten Mund-zu-Mund-Propaganda erfolgreich. Ist das ein wünschenswerter Zustand? Natürlich nicht und von daher führt für eine gute Brand Story kein Weg an Digital Storytelling vorbei.
Nutze Digital Storytelling auch für deinen Personal Brand!
Je stärker ein Gründer in der Brand Story eine Rolle spielt oder spiele möchte, desto nützlicher kann auch die Verquickung von Marke und Gründer sein und Ein besonderes Beispiel ist die Personal Brand, in der die Person selbst eine Art Marke darstellt.
Hierbei lassen sich persönliche Eigenschaften und Visionen auf die Personal Brand übertragen. Menschen mögen Gesichter und Geschichten. Und eine ausführliche und emotionale Geschichte über Erfolge und Hindernisse bringen eine Personal Brand erst so richtig zum strahlen.
Auch hierbei ist die Identifikation enorm wichtig: Denn Vertrauen in eine Personal Brand entsteht auch durch gutes Digital Storytelling, weil das die Person von seiner menschlichen Seite zeigt und seine Erfolge in einen Kontext aus Leistung und Motivation bettet.