Corporate Entrepreneurship: Denken wie ein Startup

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Corporate Entrepreneurship

Corporate Entrepreneurship: Denken wie ein Startup

Die digitale Transformation, das Internet der Dinge (IoT) und neue Fertigungstechnologien wie der 3D-Druck ermöglichen es kleinen Unternehmen, den großen Konzernen Paroli zu bieten.

 

Corporate Entrepreneurship ist ein Konzept, mit dem große etablierte und schwerfällige Unternehmen wieder wie Start-ups denken und handeln.

 

Was Corporate Entrepreneurship beinhaltet, wie dieses Konzept umgesetzt werden kann und welche Vorteile es bietet, zeigt der folgende Beitrag.

 

 

 

Langsame Corporates vs. schnelle Startups

 

Jedes große Unternehmen hat einmal klein angefangen. Egal, ob Siemens, Henkel, Bosch oder Ford. Am Anfang standen meist eine innovative Idee und der unerschütterliche Glaube an den Erfolg dieser Idee.

 

Heute sind aus den kleinen Anfängen große Unternehmen und international agierende Konzerne geworden. Die Geschäftsfelder sind abgesteckt und Innovationen kommen nur noch selten aus dem eigenen Unternehmen.

 

Ernsthafte Konkurrenten werden einfach aufgekauft und so vom Markt genommen. In den letzten 20 Jahren hat sich die Situation jedoch verändert.

 

Kleine, schnelle und agile Unternehmen und Startups erkennen und nutzen Chancen, die ihnen die digitale Transformation und neue Technologien bieten. Sie erobern mit neuen Produkten und Dienstleistungen Marktanteile.

 

Sie zwingen große, etablierte Unternehmen dazu, neue Wege zu finden, um sich an immer schneller verändernde Markt- und Wettbewerbssituationen anzupassen. Für alteingesessene Unternehmen erfordert dies eine Rückbesinnung auf unternehmerische Tugenden.

Was ist Corporate Entre­preneur­ship?

 

Corporate Entrepreneurship ist ein Konzept, mit dem neue Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse in einer bestehenden Organisation entwickelt werden. Durch unternehmerisches Denken und Handeln sollen Werte geschaffen und neues Umsatzwachstum erzielt werden.

 

Die kennzeichnenden Faktoren des Corporate Entrepreneurships sind Innovationsfähigkeit, Flexibilität, Risikobereitschaft, Agilität, Proaktivität und Umsetzungsstärke. Durch diese Faktoren werden der Unternehmenserfolg und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens maßgeblich beeinflusst.

 

Corporate Entrepreneurship oder Intrapreneurship, wie es oft genannt wird, bedeutet, Mitarbeiter darin zu unterstützen, im Rahmen einer bestehenden Organisationsstruktur unternehmerisch zu denken und sich wie Unternehmer zu verhalten.

 

Angestrebt wird eine Unternehmensstruktur und -kultur, die der Startup-Kultur sehr nahekommt. Mitarbeiter mit der richtigen Vision und den richtigen Fähigkeiten werden ermutigt, Chancen zu identifizieren und Ideen zu entwickeln, die zu innovativen neuen Produkten, Dienstleistungen oder sogar neuen Geschäftsbereichen führen.

 

Ziel von Corporate Entrepreneurship-Programmen ist es, disruptive Geschäftsmodelle hervorzubringen anstatt kleiner, inkrementellen Änderungen an existierenden Produkten oder Prozessen.

Corporate Entre­preneur­ship – alter Wein in neuen Schläuchen?

 

Das Konzept des Corporate Entrepreneurship ist tatsächlich nicht ganz neu. Bereits in den 1970er Jahren wurde versucht, mit interdisziplinären Arbeitsgruppen die Innovationsfreudigkeit zu verbessern.

 

Ein Jahrzehnt später, in den 1980er Jahren wurde dieses Konzept dahingehend erweitert, dass durch die Förderung von Innovationen ganze Unternehmen neu ausgerichtet wurden. Doch erst seit Beginn des neuen Jahrtausends steht das unternehmerische Denken im Unternehmen im Fokus.

 

Grund für diese Entwicklung ist die zunehmende Zahl innovativer Startups, die mit ihrer Agilität und Flexibilität den etablierten Unternehmen das Leben schwer machen.

 

Ein Beispiel für diese Entwicklung sind Fintech-Unternehmen, die mit neuen Geschäftsmodellen und digitaler Technik die etablierten Banken unter Druck setzen.

 

 

 

Welche Vorteile können durch Corporate Entrepreneurship erreicht werden?

 

Innovationen sind das Lebenselixier eines Unternehmens. Ohne Innovationen hat kein Unternehmen eine dauerhafte Überlebenschance.

 

Viele größere Organisationen haben aufgrund ihrer Strukturen, Bürokratie und Kultur jedoch Schwierigkeiten, erfolgreich Innovationen hervorzubringen.

 

Die Implementierung eines Corporate Entrepreneurship-Programms bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Innovationsfähigkeit zu steigern. Die Vorteile dabei sind:

 

 

Wachstum

Erfolgreiches Corporate Entrepreneurship sorgt für einen kontinuierlichen Strom neuer Innovationen in der Produkt- und Service-Pipeline, die zu zukünftigen Einnahmen und Wachstum für das Unternehmen führen.

 

 

Produk­tivitäts­steigerung

Mit Corporate Entrepreneurship-Programmen können Mitarbeiter neue Chancen nutzen und Aufgaben erfüllen, die für sie sowohl herausfordernd als auch interessant sind. Wenn Mitarbeiter engagiert sind und das Gefühl haben, dass ihre Leistungen vom Unternehmen geschätzt werden, steigt die Produktivität.

 

 

Wettbewerbsvorteile

Mitarbeiter sind das größte Kapital eines Unternehmens, wenn es darum geht, Chancen und Risiken auf dem Markt zu erkennen. Sie können Erkenntnisse liefern, die Konkurrenten nicht zur Verfügung stehen, und sind eine wertvolle Quelle für anhaltende Wettbewerbsvorteile.

 

 

Mitarbeiter­gewinnung und -bindung

Die Möglichkeit für Mitarbeiter, ihre Ideen zu verwirklichen, führt zu einer höheren Zufriedenheit. Dies hat eine geringere Fluktuation zur Folge. Darüber hinaus ziehen Unternehmen, die bekannt dafür sind, ihren Mitarbeitern kreative Freiräume zu gewähren, andere talentierte, unternehmerisch denkende Mitarbeiter an.

Corporate Entrepreneurship Vorteile

Engagierte Mitarbeiter sind glücklich, aber glückliche Mitarbeiter sind nicht unbedingt engagiert. Indem man seine Mitarbeiter herausfordert und ihnen Verantwortung überträgt, profitieren alle auf ganzer Linie (Quelle: http://bit.ly/2kzOIXI).

Corporate Entre­preneur­ship erfordert einen neuen Management­ansatz

 

Die Implementierung eines Corporate Entrepreneurship Programms erfordert eine Änderung der Unternehmensstruktur und -kultur. Entscheidend für die Umsetzung dieser grundlegenden Veränderungen ist das Management.

 

Corporate Entrepreneurship bedeutet in den meisten Fällen, über Jahrzehnte gewachsene Strukturen aufzubrechen und lieb gewonnene Denkweisen („Das haben wir schon immer so gemacht“) über Bord zu werfen.

 

Das Management muss den Mitarbeitern den Freiraum geben, eigenständig Lösungen zu entwickeln, anstatt sich an traditionelle Methoden zu halten.

 

Darüber hinaus muss die Bürokratie gelockert werden, damit Ideen entstehen, die für das Unternehmen sinnvoll sind und nicht nur in bestehende Strukturen und Verfahren passen.

 

Die Führungskräfte in Unternehmen sollten eine Kultur der offenen Kommunikation entwickeln, in der Ideen innerhalb der Organisation sowie im Austausch mit Experten außerhalb der Organisation frei fließen können.

 

Mitarbeiter fürchten das Scheitern. Um Innovation erfolgreich voranzutreiben, dürfen Mitarbeiter die negativen Folgen gescheiterter Ideen nicht fürchten.

 

Das Management muss eine Kultur entwickeln, in der Risiken toleriert werden und Misserfolge als Chance zum Lernen betrachtet werden. Nicht zuletzt reicht es nicht, über Innovationen zu sprechen.

 

Sie müssen mit entsprechenden Ressourcen gefördert werden, anstatt die zur Verfügung stehenden Mittel wie gewohnt zum größten Teil für das Kerngeschäft bereitzustellen.

Beispiele für erfolgreiches Corporate Entre­preneur­ship

 

Der koreanische Elektronikkonzern Samsung hat sich in den vergangenen Jahren zur weltweiten Nummer 1 der Smartphone-Hersteller entwickelt.

 

Weniger bekannt ist Samsung für innovative Haushaltsgeräte und Medizintechnik. Die zahlreichen Innovationen stammen aus einem zentralen Innovationscenter, indem neue Ideen losgelöst von den Konzernstrukturen proaktiv entwickelt werden.

 

Google gilt als eines der innovativsten Unternehmen weltweit. 1998 in einer Garage gegründet beschäftigt der Konzern heute weltweit mehr als 50.000 Mitarbeiter. Neben der bekannten Suchmaschine beschäftigt sich der Konzern mit Medizintechnik, autonomen Fahrzeugen und vielem mehr.

 

Kern des Erfolgs ist, dass Google nach wie vor wie ein Startup denkt und agiert und diese Unternehmenskultur aktiv fördert. Das Unternehmen wurde vom Mitgründer Larry Page in 7 Kernbereiche aufgeteilt.

 

Jeder Kernbereich wird von einem eigenständigen Intrapreneur geleitet. Der vielleicht wichtigste Punkt ist, dass Scheitern bei Google kein Makel ist, sondern als Chance verstanden wird.

 

Der kalifornische Smartphone und Computer Hersteller Apple ist längst dem Stadium eines Startups entwachsen. Heute ist Apple das wertvollste Unternehmen weltweit.

 

Dennoch gilt Apple als innovativstes Unternehmen. Basis für diesen anhaltenden Erfolg ist, dass sich Apple auf die Entwicklung von Produkten konzentriert, die von den Kunden wirklich gebraucht werden. Stichwort: Customer Centricity.

 

Ein wichtiger Faktor ist, dass Apple das Konzept des Corporate Entrepreneurship lebt, seinen Mitarbeitern bei der Produktentwicklung freie Hand lässt und kaum ein Risiko scheut. Nur wenige Neuentwicklungen schaffen es tatsächlich bis in den Verkauf.

 

Und merke: Es sind nicht die stärksten oder die intelligentesten, die überleben, sondern diejenige, die sich am besten an Veränderungen anpassen können (Charles Darwin, 1809 – 1882).

 

In diesem Sinne… Happy Innovating!

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Niko Emran

Hi, ich bin Niko. Als Netzwerkmanager im Einstein1 bin ich für das Online Marketing und die Beratung und Betreuung von Gründern und Startups zuständig.

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