BAG TO LIFE – Wie aus einer Upcycling-Idee eine Firma wurde
Gründercafé an der Hochschule mit Kerstin Rank und Thomas Gardeia von BAG TO LIFE, links im Bild Hermann Hohenberger, Geschäftsführer Netzwerkt Digitales Gründerzentrum.
UPCYCLING als Geschäftsidee
BAG TO LIFE wurde 2010 von Kerstin Rank gegründet. Von Beginn an designte sie Taschen und Accessoires aus hocheffizienten Materialien der Luftfahrt und entwickelte den Fertigungskreislauf, den alle entsorgten Rettungswesten bei www.bag-to-life.com durchlaufen. Sie ist somit eine Pionierin auf diesem Gebiet. Das Ergebnis ihrer Ideen und Kreativität ist eine extrem innovative und funktionelle Taschen- und Accessoires-Kollektion, die den Zeitgeist der heutigen Bedürfnisse genau trifft. Kerstin Rank ist die perfekte Vertreterin des Green Entrepreneurship, denn Kreativität, Nachhaltigkeit und Funktionalität gehen bei BAG TO LIFE Hand in Hand.
Ich wollte Produkte machen die von sich aus einen Wert haben und nicht durch Werbung schön geredet werden müssen.
Das Hauptmaterial für die Produktideen sind Rettungswesten und weitere Bestandteile der Flugzeugindustrie, die aus Sicherheitsgründen nach einer bestimmten Zeitspanne ausgetauscht werden müssen. 120 Tonnen Rettungswesten. 81.000 Rettungswesten wurden bislang verarbeitet.
Diese Hightech-Stoffe entsprechen in ihren Standards den höchsten Normen, denn nur das funktionellste und leichteste Grundmaterial findet in Flugzeugen Verwendung. Dabei sind diese Komponenten so hochwertig, dass sie in einem zweiten Leben als Tasche ihrem Träger die Vorteile der Flugzeugindustrie zu Gute bringen.
In lockerer Atmosphäre im Gründercafé gab es eine rege Diskussion über die Herausforderungen des Gründens und viele konkrete Tipps und Anregungen und komprimierte Erkenntnisse. Gründerin Kerstin Rank:
Ich habe den Innovationspreis Bayreuth mit BAG TO LIFE gewonnen und das war skurril: Eine reine Männerjury - und ich bin eine Frau und hatte Taschen?!
Leidenschaftlich wird Kerstin Rank wenn es um die Arbeitshaltung und Grundeinstellung geht. Für jedes Problem wird eine Lösung gefunden:
Es ist gut wenn ich eine Förderung habe - aber es muss auch ohne gehen.
Insbesondere auch die schwierigen Themen wie Personalauswahl und -führung und Finanzfragen wurden in der Runde ausführlich besprochen. Trotz vorgerückter Stunde waren alle Teilnehmer voll konzentriert bei der Sache. Abschließendes Highlight war die Frage nach dem Plan:
Thomas: Wir haben einen 3 Jahresplan - keinen 30 Jahresplan. Kerstin: Klar haben wir einen 30 Jahresplan - den verkaufe ich dir alle 3 Jahre neu.
Seit Mai 2016 sind Kerstin Rank und Thomas Gardeia als Fellows (Botschafter) für das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes tätig und helfen dabei, der Öffentlichkeit die Faszination, Vielfältigkeit und Begeisterung der Kultur- und Kreativwirtschaft zu eröffnen.
Beim Gründercafé kommen Studierende und Gründungsinteressierte mit erfolgreichen Gründern ins Gespräch. Kennenlernen, Erfahrungsauschaut und Vernetzung stehen im Vordergrund. Das Team vom Digitalen Gründerzentrum ist dabei Ansprechpartner und bietet technologieorientierten Gründern Unterstützung.