anna blume textilmanu­faktur: Kuscheldecken & Kuschelkissen – regional gedruckt und genäht

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anna blume textilmanufaktur

anna blume textilmanu­faktur: Kuscheldecken & Kuschelkissen – regional gedruckt und genäht

In Schwarzenbach an der Saale produziert die anna blume textilmanufaktur Kuschelkissen, Decken, einen Bettüberwurf nach Maß oder Tischwäsche – individuell nach den Wünschen der Kunden und teils sogar online konfigurierbar. Und regionale Produktion steht dabei immer im Fokus.

 

Inhaberin Lisa Breckner versucht dabei, sich an traditioneller, handwerklicher Fertigung am Puls der Zeit zu orientieren.

 

Im Interview spricht Lisa über den Schritt in die Selbstständigkeit, den Aufbau Ihres Unternehmens und was sie in Zukunft vorhat

 

 

 

Ralf Österreicher: Sich in jungen Jahren selbständig zu machen ist ein großer Schritt. Warum haben Sie trotzdem den Schritt in die Selbständigkeit gewagt?

 

Lisa Breckner: Nach meinem Studium in Innsbruck brachte ich mich zunächst rein aus Interesse im Unternehmen der Mutter mit ein. Nach und nach wuchs in mir aber der Wunsch, auch wirklich den Betrieb zu übernehmen – schon allein, weil es ein unschätzbares Gut ist, das Lebenswerk der “Vorfahren” weiter zu führen.

 

 

RÖ: Wer hat Ihnen geholfen bzw. an wen konnten Sie sich wenden?

 

LB: Die Firmenübergabe war 2015. In der Tat steckten hier viele Initiativen noch in den Kinderschuhen und auch ein Digital Donnerstag war noch in weiter Ferne. Ich hatte kurz Kontakt mit der betriebswirtschaftlichen Beratung der Handwerkskammer. Wirklich geholfen hat mir allerdings das Netzwerk der Wirtschaftsjunioren. Hier ist man von Gleichgesinnten umgeben und kann auf beruflicher Augenhöhe offen über Herausforderungen sprechen.

anna blume textilmanufaktur Decken und Kissen

anna blume textilmanufaktur produziert Kuschelkissen, Decken, einen Bettüberwurf nach Maß oder Tischwäsche am Standort Schwarzenbach an der Saale

RÖ: Wie fingen Sie mit dem Aufbau Ihres Unternehmens an? Waren persönliche Kontakte wichtig?

 

LB: Die Marken shirteria und anna blume textilmanufaktur waren zwar bereits vor der Firmenübernahme existent, allerdings mit wenig Strahlkraft in der Region. Mein Ziel ist es, nun dies zu ändern und die Marken nicht nur hier in der Region, sondern auch über unsere Landkreisgrenzen hinweg bekannt zu machen. Persönliche Kontakte waren hier natürlich schon hilfreich. Ein gutes Netzwerk bringt die richtigen Leute zusammen an den Tisch, wodurch Projekte hier in der Region schnell umgesetzt werden können.

 

 

RÖ: War es ein Nachteil, das Unternehmen in Hochfranken anzusiedeln?

 

LB: Nein. Aber es wäre in meinem Fall natürlich auch kein Vorteil gewesen, alle Zelte abzubrechen und fortzuziehen. Die Firma steht ja fest verankert in Schwarzenbach. Ich habe allerdings auch nicht darüber nachgedacht, das zu tun. Denn was ich als unschätzbaren Vorteil sehe, ist die Entschleunigung, die man hier erfahren kann. Ich bin gerne in der Natur unterwegs und nutze den Ausgleich, um einfach in kürzester Zeit wieder frei atmen zu können – egal wie groß der Druck, wie groß die Verantwortung im einen Moment noch war, so frei fühlt man sich im nächsten.

Lisa Breckner Mountainbiking

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RÖ: Wie sehr hat ein Digitales Gründerzentrum gefehlt?

 

LB: Sehr. Gerade als junger Unternehmer fehlt häufig Feedback – hier ein neutrales, aber auch ehrliches Feedback einzuholen, ist äußerst schwer. Da ist es schön, eine Anlaufstelle wie Einstein1 zu haben.

 

 

RÖ: Was halten Sie von dem Format Gründercafé bzw. dem Digital Donnerstag, der an der Hochschule Hof die Gründerszene zusammenbringt?

 

LB: Der Digital Donnerstag ist in der Tat eine tolle Idee und Einrichtung. Hier werden interessante Themen bespielt, die man sonst nicht unbedingt erleben kann. Außerdem ist Platz zum Netzwerken. Super! Ein Gründerbrunch ist ebenso eine schöne Einrichtung, um mit Best-Practice-Beispielen potentielle Gründer zu motivieren und einen Austausch zu ermöglichen. Schön wäre es hier, noch mehr Studenten und tatsächlich Gründungsinteressierte oder aber junge Unternehmer zu den Veranstaltungen zu bewegen. Vereinzelt konnte auch ich bereits von interessanten Gesprächen beim Gründerbrunch profitieren.

 

 

RÖ: Wie wichtig sind Social Media wie Facebook für Ihr Unternehmen?

 

LB: Wer in den sozialen Medien nicht sichtbar ist, hat seine Ladentür geschlossen. Diese Medien zu nutzen, ist unerlässlich. Egal ob Ladengeschäft oder produzierendes Gewerbe – wir müssen einfach sichtbar bleiben. Selbst wenn Social Media zunächst kostenlos ist, so ist der Pflegeaufwand natürlich enorm hoch. Wir versuchen, auf unseren Kanälen (wir sind auf Facebook, Instagram, Twitter und Pinterest) stets mit wirklichen Inhalten zu arbeiten. Ab und an schieben wir bei anna blume textilmanufaktur mal ein Katzenbild ein, denn auch die Betriebskatze ist schließlich ein treuer Mitarbeiter & Kammerjäger. 😉 Spaß beiseite: wir arbeiten mit einem Planungstool und versuchen somit die Inhalte optimiert zu platzieren. Selbst das stellt uns teilweise vor Herausforderungen in puncto Zeitaufwand. Dennoch: potentielle Kunden erreichen wir genau da! Und Social Media ermöglicht natürlich einer Marke wie anna blume textilmanufaktur, sich genau so zu präsentieren, wie sie eben ist: Herzlich. Handwerklich. Zum Anfassen.

 

 

RÖ: Was würden Sie anderen Leuten aus der Region raten, die ein eigenes Unternehmen gründen wollen?

 

LB: Seid laut! Fragt! Und macht. Könnte ja großartig werden.

 

 

Das Interview führte Ralf Oesterreicher.

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Ralf Oesterreicher

Klassische Journalistenausbildung. Tageszeitung, Fachmagazine, Agenturen und schließlich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die Hochschule Hof und das Digitale Gründerzentrum Einstein1.

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