Internet der Dinge – Helfer im Alltag oder Spionage?
„Alexa, mach das Licht an“. Diesen Satz kennen viele aus der Werbung oder verwenden ihn vielleicht schon täglich. Das Internet der Dinge gehört für viele mittlerweile bereits fest zu ihrem Alltag dazu und hat Dinge vereinfacht. Die Welt dreht sich immer schneller und wir sind dankbar für jeden Arbeitsschritt, der uns abgenommen werden kann.
Durch die Digitalisierung wird alles immer smarter und vor allem auch vernetzter. Dadurch kommt auch eine große Komplexität mit einher und verunsichert gleichzeitig auch viele von uns.
In diesem Blogbeitrag zeigen wir euch, was das Internet der Dinge ist, welchen Einfluss es auf unseren Alltag haben kann und zeigen euch einige Beispiele, die mit diesem riesigen Netzwerk zu tun haben.
Was ist das Internet der Dinge überhaupt?
Das Internet der Dinge (engl. Internet of Things) ist ein Sammelbegriff für Technologien einer globalen Infrastruktur der Informationsgesellschaften. Das Ziel dabei ist, physische und virtuelle Objekte miteinander zu vernetzen und einen besseren Kommunikations- und Informationsaustausch zu erhalten.
Dadurch wird die Interaktion zwischen Mensch und der Elektronik ermöglicht und kann auch auf die eigenen Tagesabläufe angepasst und individualisiert werden. Das oberste Gebot ist: „Smarter werden“.
Dafür gibt es auch bereits einige Anwendungsbeispiele, die ich später noch vorstellen möchte.
Sicherheitsaspekte beim Internet of Things
Gerade bei digitalen Anwendungen, die mit dem Menschen so eng verbunden sind wie ein Amazon Echo Dot oder ein Google Home als IoT-Anwendungen sind natürlich auch gewisse Sicherheitsaspekte für den Menschen sehr essenziell und stehen über allem anderen.
Das Problem beim Internet der Dinge ist, dass auch viele Laien sich mit den Anwendungen beschäftigt haben und diese bereits nutzen und sich natürlich schlechter auskennen als Experten auf dem Gebiet. Das macht es Cyber-Kriminellen nur einfacher, dieses Unwissen auszunutzen.
Viele IoT-Anwendungen für den Endverbraucher sind günstig zu erwerben, also auch in ihrer Herstellung billig. Dabei werden auch oft Kosten bei grundlegenden Software- und Hardwaretechniken gespart, die für den Datenschutz nötig sind. Das macht es Hackern noch einfacher, auf die Geräte von Laien zuzugreifen und die Sicherheitslücken auszunutzen.
Deshalb ist es wichtig zu wissen, ob die Geräte mit einer End-to-End-Verschlüsselung arbeiten, damit sichergestellt ist, dass die übertragenen Daten zu jeder Zeit verschlüsselt sind. Außerdem solltest du darauf achten, dass der Hersteller Updates für die Geräte vorsieht, um vor allem Sicherheitslücken zu schließen. Dann bleiben deine Daten auch nur bei dir.
Unterschied zum Industrial Internet of Things
Das Industrial Internet of Things (IIoT) ist ein Anwendungsbereich des Internet of Things, das sich hauptsächlich um Anwendungen in der Industrie dreht bzw. um das Thema Industrie 4.0. Dabei unterscheiden sich das Internet der Dinge und das IIoT in folgenden Punkten:
Unterschiedliche Aufgaben
Zunächst unterscheiden sich die Aufgaben der beiden Anwendungsgebiete. Das Internet der Dinge setzt vor allem auf die Vernetzung zwischen den Menschen und „Dingen“, die man eher alltäglich nutzen kann. Das Paradebeispiel sind dabei Amazons „Alexa“ und Googles „Home Mini“. Dabei geht es darum, den Alltag von uns smarter zu gestalten und das mithilfe von Unterhaltungselektronik.
Beim Industrial Internet of Things steht wie bereits erwähnt, die Industrie und deren Problemstellungen im Vordergrund. Durch den Einsatz des IIoT werden Fertigungs- und Produktionsprozesse besser überwacht und gesteuert. Durch beispielsweise Supply Chain Monitoring können Kosten gesenkt und effizienter eingesetzt werden. Auch die Produktivität erhöht sich deutlich bei Firmen, die IIoT-Anwendungen nutzen.
Unterschiedliche Anwendungen
Auch in den Anwendungen unterscheiden sich die beiden deutlich. Das Industrial Internet of Things zeichnet durch empfindliche Sensoren Daten auf, die in Kennzahlen umgewandelt werden und dem Schichtführer beispielsweise eine Auskunft darüber geben, ob Fehler bei den Fertigungsabläufen aufgetreten sind.
Das Internet der Dinge, mit dem wir meistens in Berührung kommen, findet sich hauptsächlich in Unterhaltungselektronik wieder oder Fahrzeugen, die miteinander vernetzt sind.
Unterschiedliche Datenmengen
Natürlich sind die Datenmengen bei Industriebetrieben gerade in der Fertigung von komplexen Bauteilen deutlich höher als in einem privaten Haushalt, der eine KI auffordert, Kontaktlinsenmittel auf Amazon zu bestellen. Auch hier erkennt man also einen deutlichen Unterschied zwischen IIoT und IoT. Das hängt eben damit zusammen, für welche Aufgaben und für welche Anwendungsgebiete beide zuständig sind.
Wie verändert das Internet der Dinge unseren Alltag?
Der Hauptnutzen ist das „smarter machen“ unseres Alltags. Es soll also alle Dinge, die wir täglich tun, unterstützen und vereinfachen. Das ist eine wertvolle Möglichkeit, die uns die Digitalisierung gibt.
Wearables helfen uns bei der Motivation zum Sport und zum Monitoring unseres Puls währenddessen, Alexa kann auf Kommando Bestellungen tätigen oder Musik abspielen, Licht dimmen oder Witze erzählen. Die Möglichkeiten sind mittlerweile extrem vielfältig.
Dadurch können auch neue Geschäftsmodelle entwickelt werden, die auch Startups und die Industrie in die Vernetzung mit einbinden. Das bedeutet, dass bestehende physische Produkte natürlich aufgewertet werden können, aber auch neue Software entwickelt werden kann.
Anwendungen des Internet der Dinge
Seit einigen Jahren werden immer mehr Anwendungen des Internet of Things entwickelt. Manche betreffen den Verbraucher nur indirekt, andere können direkt vom Endnutzer genutzt werden. Hier sind vier Beispiele für Anwendungen des Internet der Dinge:
Smart Home mit dem Internet of Things – Amazon Echo (Alexa)
Das Paradebeispiel für eine direkte Anwendung des Internet der Dinge ist natürlich „Alexa„. Der persönliche Sprachassistent kann im Alltag durchaus nützlich sein. Neben Terminen in den Kalender eintragen, Einkaufslisten schreiben oder die Lieblingsmusik abspielen, kann Amazon Echo auch Smart Home Geräte bedienen.
Smarte Lampen können ein- und ausgeschaltet bzw. gedimmt werden oder Heizungsthermostate bedient werden. Leider fehlen Alexa wichtige Funkstandards, sodass nicht direkt mit den Anwendungen vernetzt wird. Positiv ist hingegen die Verwendung von recycelten Materialien.
Und gegen die Langeweile kann der Echo Dot den Kindern auch Witze und Geschichten erzählen oder sogar Furzgeräusche imitieren.
IoT on the road – Vernetzte Fahrzeuge
Fakt ist, dass autonomes fahren in der Zukunft unsere Straßen beherrschen wird. Für die Sicherheit im Straßenverkehr müssen die Fahrzeuge natürlich auch extrem gut vernetzt sein.
Die Autos können von selbst navigieren, sind mit KI-fähigen Kameras ausgestattet, sowie Bewegungssensoren und einem hochmodernen Bordcomputer, der sich von selbst steuert.
IoT-Anwendungen gibt es bereits schon in konventionellen Autos, vor allem in Elektroautos. Der Grund dafür ist die Leistung der Autos und den Energieverbrauch zu messen, auf den Fahrer anzupassen und gegebenenfalls zu optimieren. Computergestützte Programme des Internet der Dinge sind dazu fähig, das Autofahren komfortabler zu machen.
Das Internet der Dinge als Versorger – Smart Grid
Auch Stromversorgungsunternehmen setzen mittlerweile auf das Internet der Dinge, um das Stromnetz effizienter und robuster zu machen. Angeschlossene Geräte und Sensoren an den Zählerkasten können Echtzeitdaten über den Verbrauch direkt an das Unternehmen weiterleiten.
Dadurch erkennt man Stromausfälle schneller, die Verteilung wird umgeleitet und auf Änderungen des Energiebedarfs wird reagiert. Die aufgezeichneten historischen Daten über mehrere Jahre helfen dem Versorgungsunternehmen bei der effizienteren Gestaltung des Stromverbrauchs
Internet of Things goes nature – Umweltüberwachung
Der Klimawandel schreitet voran und wir müssen auf unsere Umwelt gut achten. Gerade der Boden, das Wasser und die Luft leiden unter Verschmutzungen durch den Menschen. Zum Glück hat das Internet der Dinge auch hier eine Lösung parat.
Vernetzte Geräte können über Sensoren Daten über die Qualität von Wasser und Luft sammeln und überwachen. Daraus werden wiederum Erkenntnisse gewonnen, die Auskunft geben, wie es um die Natur aktuell steht.
Es werden aber auch Tornados überwacht oder Naturkatastrophen vorhergesagt, um die Bevölkerung zu warnen und zu schützen. Eine besonders gute Anwendung ist die Überwachung des CO2-Fußabdrucks.
Kritik am Internet der Dinge
Natürlich gibt es auch am Internet of Things einige Kritikpunkte:
Gerade die von vielen Herstellern billigen Materialien und Einsparungen an Soft- und Hardware ermöglichen es Hackern und Spionen sehr leicht, Sicherheitslücken zu erkennen und diese auszunutzen. Smarte Geräte des Internet der Dinge können also ganz leicht Einfallstore für Cyberkriminelle sein.
Die Süddeutsche Zeitung hat zu diesem Thema recherchiert und rausgefunden, dass viele Menschen von ihren Geräten unbemerkt beobachtet wurden. Dabei muss man nicht einmal ein Profi-Hacker sein, um an diese Bilder zu kommen. Der Datenschutz ist also nicht gewährleistet.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die in manchen Geräten oft veraltete Software. Diese ist nicht immer auf dem neusten Stand und muss konsequent geupdated werden. Sonst haben Hacker ein leichtes Spiel. Das bedeutet, dass vor allem beim Thema Datenschutz sich einiges ändern muss.
Fazit
Das Internet der Dinge hat viele Vorteile, wenn man sich die Anwendungen anschaut. Unser Alltag ist deutlich smarter, wenn wir Hilfe von smarten Geräten bekommen. Die meisten Anwendungen werden auch kontinuierlich verbessert und bekommen immer mehr Features geliefert, die uns noch weitere Dinge abnehmen werden.
Allerdings ist der Datenschutz vielen noch ein Dorn im Auge. Das Thema muss der Hersteller schleunigst angehen. Sonst haben viele Kriminelle weiterhin ein leichtes Spiel. Doch wenn dieses Problem angegangen wird, überwiegen die Vorteile des Intenet of Things deutlich. Dann wird unser Leben smarter und keiner muss sich Sorgen um die Sicherheit seiner Daten machen.