Wie viel kostet die Gründung eines Startups?
Wer ein Startup gründen möchte, muss sich nicht nur einen Namen für sein Unternehmen aussuchen und überlegen, was das Ziel seiner Gründung ist. Er muss auch wichtige Kosten einplanen und wissen, wie er sein Kapital am besten einsetzt, um nicht für einige Vorhaben zu wenig Geld zu Verfügung zu haben.
Es gibt einige Kostenfaktoren, die unabdingbar sind und einige, die man einsparen und umgehen kann. Dazu kommen auch bürokratische Hürden, die auf einen aufstrebenden Entrepreneur zu kommen.
Was eine Gründung kostet, was zu beachten ist, wo und wie viel man an Kosten einsparen kann, zeigen wir euch in diesem Blogbeitrag.
Was kostet eine Gründung?
Nach der Themenfindung geht es ans Eingemachte: die Gründung und die Finanzierung.
Zuerst steht der Gang zum Notar an, um sich in das Handelsregister eintragen zu lassen. Allein die Anmeldung kostet ein Unternehmen beim Notar 42 € und den Eintrag beim Amtsgericht zwischen 150 und 200 €. Dazu kommen noch weitere Kosten allein für die Gründung, den Gesellschaftervertrag, die Gesellschafterliste, Gebühren für das Gewerbeamt und viele weitere.
Insgesamt sollte man also neben dem geforderten Stammkapital von 25.000 € noch ca. 871 € mitbringen, damit die „bürokratischen Kosten“ gedeckt werden können. Außerdem kommen noch Preise für den Notar dazu. Allerdings variieren diese je nach Notar.
Weiterhin muss noch ein Geschäftskonto eröffnet werden und das Startup für kommende Steuerabrechnungen beim Finanzamt angemeldet werden. Auch hier entstehen einige Gebühren.
Dann steht einer erfolgreichen Gründung erstmal nichts im Wege.
Welche weiteren Kosten kommen auf mich zu bei der Gründung?
Wenn man sein Startup dann im Handelsregister eingetragen hat, kommt man schnell an den Punkt der weiteren Kosten, die einem jungen Unternehmer entgegenkommen. Diese können sich aber allerdings je nach Startup und Notwendigkeit stark unterscheiden.
Zu häufigen Kosten zählen Aufwendungen für Geschäfts- und Büroräume, Miete und sonstige Dienstleistungen. Bei der Wahl der Bürofläche und den Räumlichkeiten sollte man unbedingt darauf achten, nicht zu große Geschäftsflächen zu mieten. Man muss sich bewusst werden, wie viel Fläche man benötigt und nicht zu groß kaufen, da jeder Quadratmeter Geld kosten wird.
Außerdem braucht man auch Software für seine Arbeitsabläufe wie Office oder bestimmte Tools, die bei der Keyword-Recherche und der SEO-Analyse helfen. Generell gilt: je genauer diese Arbeitsabläufe und Investitionen formuliert sind, desto gezielter kann das Kapital eingesetzt werden.
Einige Unternehmen sind auch auf die Anschaffung von Fahrzeugen angewiesen. Dafür müssen auch Teile des Kapitals eingeplant werden für die Finanzierung eines Pkws oder Leasing Gebühren, Versicherung und Steuern. Bei der Nutzung von privaten Fahrzeugen entfallen diese jedoch.
Auch im Falle einer Auflösung muss man erneut in den Geldbeutel greifen. Das Verfahren der Auflösung kostet meistens ungefähr 3000 €.
Welche laufenden Kosten habe ich nach der Gründung?
Die vermutlich größten Ausgaben für ein Startup sind neben den Produktionskosten vermutlich die Gehälter, die man seinem Team zahlen muss.
Hier gilt zwar nicht von Anfang an auf Sparkurs zu gehen, aber seine Mitarbeiter auch nicht zu hoch zu bezahlen. Sonst können Gelder für neue Investitionen oder andere Anschaffungen fehlen, die wichtig sein können. Deshalb muss man sein Team so zusammenstellen, dass man nicht für alle Tätigkeiten ein neues Mitglied einstellen muss. Stattdessen kann man einige Aufgaben auch als Geschäftsführer selbst erledigen und somit Kosten einsparen.
Wie vorhin schon erwähnt, ist auch die Miete ein wichtiges Thema bei der Kostenbeurteilung. Dabei sollte man sich die Fragen stellen: Wie viel Platz brauch ich? Wo kann ich Platz einsparen?
Wer sich keine Büroräume zulegen möchte, kann überlegen, ob er auch aus dem Homeoffice arbeiten kann und möchte. Gerade in der aktuellen Corona-Pandemie kann man für sein Unternehmen darüber nachdenken, den Arbeitsplatz in die
eigenen vier Wände zu verlegen.
Wie kann ich Kosten reduzieren?
Man sollte unbedingt auch darauf achten, dass man an einigen Stellen versucht zu sparen, um Rücklagen für schlechtere Zeiten zu haben. Außerdem kann mit wichtigen Hinweisen an einige Kosten einsparen, die man unnötig bezahlt.
Geschäftsadresse mieten und Coworking
Wer auf Miete verzichten möchte, kann sich alternativ für wenig Geld eine Geschäftsadresse mieten oder sogar leasen. Dadurch spart man sich Kosten für das Mieten von Büro- und Geschäftsräumen und zahlt nur einen kleinen Betrag für den Briefkasten. Einige Anbieter bieten Geschäftsadressen ab 69 Euro monatlich an.
Die restliche Arbeit kann dann bequem von zu Hause aus erledigt werden. Dies spart Kosten, die man an anderer Stelle dafür einsetzen kann oder zurücklegt.
Wer nicht ins Homeoffice gehen möchte, kann natürlich auch gemeinsam mit seinem Team in einem Coworking Space an seinen Projekten arbeiten. Der Benefit davon ist, dass man sich mit anderen austauschen kann, eventuell auch gemeinsam tüfteln kann und Hilfe bei Problemstellungen bekommt.
Stellen richtig „zuschneiden“
Wer am Personal sparen möchte, muss seine Stellen so zuschneiden, dass Kosten minimiert werden. Das bedeutet nicht, dass man seine Mitarbeiter ausbeuten soll, sondern die Stellenbeschreibung und deren Anforderungen so zuschneidet, dass die Aufgaben klar definiert sind und man so die Personalkosten senken kann.
Generell gilt die Aufgaben, die man selbst erledigen kann auch selbst zu erledigen und nicht auf andere Mitarbeiter
abzuwälzen. Das schont Ressourcen und den Geldbeutel.
Steuern genau überwachen
Um unnötige Kosten zu vermeiden, sollte man auch Kontakt zum Finanzamt haben, die einem wichtige Auskünfte über die Steuersituation geben können.
Man sollte sich unbedingt darüber informieren, wie es sich mit Steuervorauszahlungen verhält und in welchem Maße diese gesetzt sein dürfen. Wenn diese gerade am Anfang zu hoch sind, kann man schnell in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Bei einem Bescheid mit einer zu niedrigen Vorauszahlung kann irgendwann ein Brief mit einer großen Summe auf das Unternehmen zu kommen.
Auch bei der Gewerbesteuer kann man Kosten sparen. Wer sein Unternehmen in verschiedene Bereiche (Entwicklung, IT, Personal) aufteilt, kann auch unter Umständen hier sparen.
Staatliche Förderprogramme und absetzbare Steuern
Staatliche Förderprogramme können nicht nur bei der Realisierung bestimmter Projekte helfen. Sie können auch eine Hilfe bei Steuerermäßigungen sein. Kosten für ein Diensthandy, Büromaterial und Betriebsausstattung können im Homeoffice ebenfalls von der Steuer abgesetzt werden.
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich einige Kosten wie Ausgaben für den Notar, Eintrag ins Handelsregister und das Stammkapital nicht vermeiden lassen. Man kann aber durch gezieltes Informieren an einigen Ecken sparen.
Man sollte unbedingt darauf achten, in welcher Form man seine Kosten reduzieren kann, da man sonst schnell zu große unnötige Ausgaben hat. Vor allem bei der Miete und den Steuern sollte man stark darauf achten, dass die Kosten und Ausgaben nicht unnötig hoch sind.
Am besten man setzt sich mit einem Steuerberater zusammen, der einem hilft, die wichtigsten Kostenfaktoren gut einzukalkulieren, um am Ende einen Profit zu erwirtschaften.