Startup@Einstein1: Aromafilter
Kaffee ist eines der Lieblingsgetränke in Deutschland. Fast 162 Liter trinkt jeder von uns pro Jahr. (Quelle: kaffee.brandeins.de). Genau diesen Markt möchte Carsten Detzer mit seinen Aromafiltern revolutionieren. In diesem Blogbeitrag stellen wir euch das Startup Aromafilter selbst, sowie den Macher Carsten Detzer vor.
Wer ist eigentlich Carsten Detzer?
Carsten Detzer, 35 Jahre ist gebürtiger Bayreuther mit dem Willen, innovative Ideen zu manifestieren. Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann arbeitete für die unterschiedlichsten Getränkegroßhändler unter anderem in Frankfurt am Main.
Nach dem Wechsel zu einem Webseitenvertrieb in Berlin, entdeckte er sein Talent zum Verkauf von Produkten. Dadurch wurde sein unternehmerischer Spirit geweckt. Er verließ die Firma und startete selbst ein Business mit Webseiten. Ausgestattet mit viel Unternehmergeist gründete Detzer 2015 sein erstes Startup namens „Vantastec“. Er erlebte viele Up und Downs und nach einigen Rückschlägen widmete er sich neuen Ideen.
Der Weg zum Aromafilter
Von seiner Ausbildung bis hin zum ersten Startup legte Detzer eine beachtliche Lernkurve hin. Da er selbst wusste, dass Konzernarbeit nichts für ihn ist, entwickelte er weitere Pilotprojekte, um herauszufinden was wie auf dem Markt angenommen wird.
Detzer entwickelte gefühlt „tausende“ Konzepte und Projekte, doch keines überzeugte ihn sofort. Da er viel Zeit in Mazedonien verbrachte, erschien ihm die Idee Wein in Deutschland zu vermarkten als ein vielversprechendes Projekt. Daher entwickelte er ein Konzept für eine Weinschorle mit Wein aus Mazedonien.
Aromafilter: Die Idee dahinter
Beim Startup-Center der Hochschule München meldete er sich für einen Wettbewerb mit Fokus auf Getränke an, um sein Konzept der Weinschorle vorzustellen. Die Jurymitgliedern von Veltins, Bionade und Symrise musste er von seiner Idee überzeugen.
Am Abend vor der Präsentation schien ihm sein Konzept nicht mehr gut genug zu sein. Dazu kam die kurzfristige Info per Telefon, dass er seinen Pitch im großen Rahmen vortragen wird. Das brachte ihn dazu, sein Konzept und Produkt zu hinterfragen. Auf einem langen Spaziergang und durch einen glücklichen Zufall kam ihm jedoch eine andere, die zündende, aromatische Idee.
Seine Frau hatte Besuch von einer Freundin, die sie fragte, ob sie lieber türkischen oder Filterkaffee haben möchte. Dies war der Startschuss dafür, dass Detzer darüber grübelte, warum man das Aroma eigentlich in den Kaffee selbst packt und nicht in den Filter.
Am nächsten Tag stellte Carsten Detzer das Pilotprojekt vor den Zuschauern und den Jurymitgliedern vor und bekam dafür nicht nur hervorragendes Feedback, sondern kam auch mit dem Manager von Symrise, einen großen Aromahersteller, ins Gespräch. Dieser klärte für ihn ab, dass das Konzept tatsächlich neu ist und es diese oder ähnliche Produkte auf keinem Markt gibt.
Aromafilter: Vom Prototyp zum Verkaufsobjekt
Nun musste die Frage geklärt werden, wie man das Aroma auf das Filterpapier bekommt. Detzer probierte hunderte von Verfahren aus und testete, bis das Aroma langfristig auf dem Filter hielt ohne zu oxidieren. Dann musste das Konzept weiter entwickelt werden, damit die Filter auch industriell hergestellt werden können. Auch dieses Problem ist mittlerweile gelöst (mit einigen geheimen Verfahren) und es gibt jetzt auch schon die Geschmacksrichtungen Vanille und Karamell.
Neben den zu klärenden Fragen in der Produktion analysierte Detzer weiter den Markt. Es stellte sich heraus, dass jeder 2. Haushalt in Deutschland Kaffeefilter benutzt, weltweit sind dies sogar 60%. Das Produkt hat also enorm Potenzial. Seine erste Idee, die Aromafilter in Supermärkten bzw. dem Einzelhandel zu verkaufen, brachte jedoch zu viele finanzielle Risiken mit sich. Demnach startete er seinen Vertrieb via E-Commerce.
Da es sich bei den Aromafiltern um ein Konsumgut handelt, ist es eben besonders für E-Commerce geeignet. Der Versand erfolgt als Kompaktbrief mit 0,95 € im Inland und 1,30 € ins Ausland. Besonderen Wert legt Carsten Detzer auf die Verpackung. Das heißt, nicht nur das Produkt selbst spricht einen an, sondern auch die Verpackung.
Der Weg zurück nach Oberfranken
Das Konzept stand, jetzt fehlte nur noch der perfekte Ort für die Produktion. Da es in München schwierig ist, einen solchen Ort zu finden, zog es den Oberfranken wieder zurück in die Heimat, wobei das Digitale Gründerzentrum Einstein1 zu seiner Geschäftsadresse wurde.
In Hof traf er zudem seine zwei Partner, die ihm einerseits mit einem Gewerbeobjekt für die Produktion und andererseits mit finanzieller Unterstützung halfen. Der unternehmerische Drive geht jedoch weiterhin von Carsten Detzer aus, der ein leidenschaftlicher Entrepreneur ist: er definiert Meilensteine und arbeitet systematisch darauf hin. Erst der Launch, dann die Öffentlichkeitsarbeit (z.B.: im Bayreuther Tagblatt, ein Artikel in der WirtschaftsWoche oder dem Koca-Magazin) und viele andere Maßnahmen. Jüngst präsentierte er sein Startup einem Filmteam des MDR.
Fleiß bringt Erfolg und Carsten Detzer freut sich über steigende Besucherzahlen auf seinem Onlineshop und – viel wichtiger – immer mehr Bestellungen. Jetzt gilt es den Markt weiter zu bearbeiten: Allen voran steht die Frage: „Wie finde ich die Kunden, die ich erreichen möchte?“ Die Zielgruppe, die Detzer ansprechen will, sind nicht die 40% mit Kaffee-Vollautomaten, sondern die 60%, bei denen nichts über guten Filterkaffee geht.
Wohin soll die Reise für die Aromafilter noch gehen?
Zurzeit befinden sich die Aromafilter-Produkte in der Einführungsphase. In naher Zukunft sollen noch mehr Geschmacksrichtungen und Funktionen wie beispielsweise „extra Koffein“ eingebracht werden. Auch ein CO-Branding mit großen Marken wie z.B Milka könnte sich Detzer vorstellen. Die Welt ist groß – und der Weltmarkt noch größer. Den gilt es zu erobern und sicher wird es auch noch den einen oder anderen Marktbegleiter geben – Carsten Detzer der Unternehmer nimmt das als Herausforderung und entwickelt neue Aromen.