New Learning: 5 moderne Lernmethoden für Beruf und Alltag
Immer neue Trends, Entwicklungen und Technologien fordern ständiges Lernen. Willst du am Ball bleiben, musst du dich ständig weiterbilden. Und hier kommt seit geraumer Zeit immer wieder das Schlagwort New Learning ins Spiel.
Allerdings fordern Präsenzveranstaltungen bei Fort- und Weiterbildungen meist viel Aufwand. Finden Weiterbildungen dagegen digital statt, sind sie zeitunabhängig und du kannst dann lernen, wenn es für dich passt. Ausgehend von den passenden Tools und Plattformen ist New Learning einfach praktisch.
Was es genau mit dem Begriff New Learning auf sich hat und welche (neuen) Lernmethoden für dich bereitstehen, erfährst du in diesem Post.
Was bedeutet New Learning eigentlich?
New Learning basiert auf digitalen Lösungen, mit deren Hilfe du zu ganz neuen Lernmethoden und Lernwelten gelangen kannst. Damit konkurriert digitales Lernen nicht mit analogem Lernen, sondern beide Methoden unterstützen sich gegenseitig.
Da bei dieser Form Lehrende und Lernende voneinander getrennt agieren, kannst du sowohl den Lerninhalt als auch das Tempo an deine ganz individuellen Möglichkeiten anpassen.
Du besuchst keinen Unterricht, der im Klassenzimmer zu festgelegten Zeiten stattfindet, sondern du loggst dich immer dann auf der entsprechenden Plattform ein, wenn du Zeit hast.
New Learning lässt sich komfortabel nutzen und mit sämtlichen digitalen Prozessen verbinden. Kurz gesagt: Du lernst, wann du willst und wo du willst.
Was ist dann E-Learning?
E-Learning basiert auf elektronischen Medien und ist gewissermaßen die Fortentwicklung klassischer Fernkurse. Du hast zu sämtlichen Lerninhalten online Zugang.
Das können ganz unterschiedliche Formate sein: Du findest Betriebsanleitungen und Handbücher online und kannst sie herunterladen, Du kannst aber auch einfach dank Wikipedia dein Wissen erweitern.
Du hast jederzeit Zugriff und kannst dir alles, was du wissen willst, selbst beibringen. Mittels Präsenzworkshops oder online ausgefüllten Tests wird das Wissen kontrolliert und bestätigt.
Die Statistik verrät nicht nur dir, sondern auch deinen Lehrern, wie weit du fortgeschritten bist. Da die Lerninhalte auf den einzelnen Plattformen unterschiedlich angeboten werden, ist für jeden Lerntyp etwas dabei.
Welche Lernformate bietet New Learning?
Sicherlich kannst du wie im analogen Unterricht auch Texte aus dem Netz herunterladen und lesen. Doch New Learning bietet noch viel mehr: Neben Erklärvideos sind Podcasts, Webinare, Web Based Training (WBT), aber auch Quizzes, Learning Nuggets und andere Formate möglich.
Da du die Lerninhalte jederzeit und von jedem Ort aus abrufen kannst, bleibt es auch dir überlassen, was du brauchst – Learning on Demand, sozusagen. Zu den sog. Learning Nuggets gehören z. B. kurze Videos und Animationen, aber auch Quizzes.
Diese sind anschaulich und selbsterklärend zugleich. Du kannst dir das Wissen in deiner ganz eigenen Geschwindigkeit aneignen und es bleibt ausreichend Zeit für die Anwendung.
Im Gegensatz zu einem Präsenzseminar liegt hier einer der wesentlichen Vorteile: Du lernst nachhaltiger und Dein neues Wissen bleibt via Transfer viel besser haften.
Ein Beispiel: von Mitarbeitern im Bereich Sales wird erwartet, dass sie als Verkaufspersonal über überzeugende Verkaufskompetenzen und fundiertes Know-how der von ihnen verkauften Produkte verfügen. Learning Nuggets oder Mikrolearning-Formate können bspw. verwendet werden, um Ihnen ein effektives Produkttraining zu ermöglichen.
5 Online Learning Nuggets für Produkttrainings (Quelle: http://bit.ly/2MsKJcu)
Microlearning
Microlearning ist Wissensvermittlung in vielen kleinen Schritten, den sog. Ministeps im Rich-Media-Format. Dabei dauert jede Lerninhalt nur maximal fünf Minuten. Ist die kurze Lerneinheit abgeschlossen, hast du dein Lernziel erreicht.
Das Rich-Media-Format animiert dich, solange weiter zu lernen, wie du magst. Bei Microlearning wird nicht einfach der gesamte Lerninhalt in viele kleine Häppchen aufgeteilt, sondern sie werden gleichzeitig ganz speziell aufbereitet. So wirst du zum Üben, Handeln und Nachdenken angeregt.
Mobile Learning
Mobile Learning ist ein weiterer Bestandteil von New Learning. Du kannst hierbei auf sämtliche Lerninhalte via Smartphone, Tablet oder Laptop, also mobil zugreifen. Damit wird Lernen völlig unabhängig vom Ort – Du solltest lediglich über eine stabile Verbindung zum Internet verfügen.
Selbst in unseren Schulen hält Mobile Learning langsam Einzug: Kinder können Apps nutzen, Videos anschauen und anschließend die Aufgaben des Lehrers erledigen. Der mobile Zugang zum Wissen motiviert dabei ungemein, nicht nur, weil oft spielerische Formen wie Quizze eingesetzt werden.
Lassen dir deine regulären Arbeitszeiten nur wenig Zeit zum Lernen, kannst du dank Mobile Learning immer dann unterwegs lernen, wenn du Zeit und Lust darauf hast. Und Unternehmen und Institutionen gehen inzwischen immer mehr dazu über, Mobile Learning sogar für Lerninhalte, Prozessoptimierungen oder Effizienzsteigerung „on the fly“ einzusetzen.
Ein Beispiel: die Nachwuchsstiftung Maschinenbau gGmbH bietet mit MLS – Mobile Learning in Smart Factories – eine Plattform für eine smarte Ausbildung von Mitarbeitern und Auszubildenden an.
Der für das jeweilge Unternehmen relevante Ausbildungsinhalt wird digital aufbereitet, zur Verfügung gestellt und mit sämtlichen, passenden Medien angereichert, egal ob Text, Video, WBTs oder anderen Formaten.
So fließen alle relevanten Inhalte in Echtzeit in den praktischen Ausbildungsalltag ein. Eine tolle Sache und definitiv der richtige Weg, um vor allem jungen Menschen ein „artgerechtes“ Lernen zu ermöglichen!
Social Learning
Menschen prägen sich präsentiertes Wissen wesentlich besser ein, wenn sie gemeinsam mit anderen Menschen kommunizieren und lernen. Bob Eichinger entwickelte dazu das sogenannte 70-20-10 Modell:
- 10 Prozent des Wissens erarbeitest Du Dir durch Lernen
- 20 Prozent des Wissens bekommst Du durch Menschen, die Dir von ihren Erfahrungen berichten
- 70 Prozent Deines Wissens basiert dagegen auf Deinen eigenen Erfahrungen
Social Learning ist der Bereich des New Learning, der auf dieses Wissen zurückgreift und ihn für deine digitale Bildung nutzt. Es gibt ganz unterschiedliche Tools, auf denen du mit anderen Menschen in Kontakt treten und dich austauschen kannst.
Lern-Apps vereinen bspw. die Vorteile des Mobile Learnings mit dem Social Lerning. Corporate Apps erlauben den zeit- und ortsunabhängigen Kontakt der Mitarbeiter eines Unternehmens und in Quiz-Apps können sämtliche Beteiligten miteinander in einen Wettstreit um ihr Wissen treten.
Ohne ein soziales Miteinander sind spielerische Lösungen kaum möglich, schließlich kann nicht jeder alle Fragen gleichermaßen gut beantworten. Du kannst Social Learning außerdem nutzen, um mit den Menschen, die du dort triffst, auch im realen Leben Kontakt zu knüpfen.
Design Thinking
Design Thinking ist nicht nur eine Methode des New Learning, sondern sie ist in der Lage, innovatives Denken und Problemlösungen zu fördern. Wesentlich ist beim Design Thinking die stringente Orientierung am Nutzer und dessen Bedürfnissen.
Die dabei genutzten Schritte führen zu einem klar strukturierten Prozess in iterativen Schleifen. Diese werden so lange wiederholt, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Design Thinking lässt sich vereinfacht in fünf Schritten darstellen:
- Empathize: Lerne deine Zielgruppe richtig kennen und bringe in Erfahrung, was ihr wirklich wichtig ist, z. B. durch Interviews und Beobachtungen.
- Define: Hast du verstanden, welche Wünsche und Bedürfnisse das künftige Produkt erfüllen und welches Problem es lösen soll?
- Ideate: Mit Hilfe von Brainstormings werden sämtliche Ideen und Konzepte gesammelt, entwickelt und visualisiert. Dieser Schritt ist quasi die Seele des Design Thinking.
- Prototype: Ohne viel Aufwand werden in diesem Schritt Prototypen erstellt und von der Zielgruppe getestet.
- Test: Die in Schritt 4 gewonnenen Erkenntnisse dienen zur Verbesserung der Produkte oder Konzepte. Das kann so lange verfolgt werden, bis das Produkt optimal für den Nutzer entwickelt wurde.
Der Design Thinking Prozess in 5 Schritten (Quelle: http://bit.ly/2EVHUut)
Sprachen lernen
Wenn du eine Sprache lernst, wirst du nicht nur klüger, sondern verbesserst gleichzeitig dein Gedächtnis und entwickelst weitere Fähigkeiten. Auch hier kannst du von den Vorteilen des New Learning profitieren.
Sprachen lassen sich bspw. sehr gut per App lernen: Du greifst mobil via Smartphone auf die einzelnen Lektionen zu und kannst immer dann lernen, wenn du Zeit dazu hast. Viele spielerische Elemente sorgen dafür, dass das Lernen auch wirklich Spaß macht.
Nutzt du New Learning für Sprachen, bist du selbst für deinen Lernfortschritt verantwortlich. Trotzdem hast du bei vielen Plattformen auch die Möglichkeit, dich mit anderen austzutauschen.
Da es für das Erlernen jeder neuen Sprache wichtig ist, sie zu lesen, zu schreiben, zu hören und zu sprechen, kannst du auch Hörbücher für das New Learning nutzen.
Ganz nach Deiner persönlichen Situation hast du unterschiedliche Möglichkeiten des Lernens. Probiere es am besten einfach aus.
Fazit: New Learning ermöglicht neues und lebenslanges Lernen
Die digitale Technik hat zu vielen neuen Lernmethoden geführt. New Learning erlaubt es, jederzeit und an jedem Ort zu lernen und das persönliche Wissen zu erweitern.
Damit sind Lehrende nicht mehr diejenigen, die vorne stehen und ihr Wissen häppchenweise an die Schüler weitergeben. Du kannst jederzeit eine große Vielfalt an unterschiedlichen Quellen nutzen, Fakten nachschlagen oder die Funktionsweise eines Gerätes per Video erfahren.
Wird New Learning von einem Tutor oder Lehrer begleitet, kann dieser auf deine ganz persönlichen Vorlieben eingehen und dir jederzeit eine Rückmeldung über Deinen Fortschritt geben.
Das ist allerdings auch direkt per New Learning möglich: Du weißt immer, was du bereits gelernt hast.