Startup Accelerator: der Turbo für Unternehmens­gründer

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Startup Accelerator

Startup Accelerator: der Turbo für Unternehmens­gründer

Der Dotcom-Boom mit zugehöriger Spekulationsblase ist zwar schon lange Geschichte – aber der Hype um Startups im Bereich Internet-Business ist ungebrochen. Viele Gründer bauen bei der Umsetzung ihrer Ideen auf einen Startup Accelerator oder einen Inkubator. Was diese beiden Optionen unterscheidet und was sie versprechen, erfährt Du in diesem Blog Post.

 

 

 

Was ist ein Startup Accelerator, was ist ein Inkubator?

 

Im Englischen steht das Wort „Incubator“ zunächst als medizinischer Fachbegriff für den Brutkasten für Frühgeborene. In der Wirtschaft versteht man unter dem Inkubator üblicherweise ein Gründerzentrum, das durch öffentliches oder privates Geld finanziert wird.

 

Hauptzielgruppe eines Inkubators sind Gründer und Startups, die sich bei der Umsetzung ihrer Ideen (meist) noch in einer frühen Phase befinden.

 

Ein Startup Accelerator ähnelt dem Inkubator zwar in vielen Details, ist aber deutlich wettbewerbsorientierter konzipiert. Direkt übersetzt bedeutet „accelerator“ Beschleuniger, es geht also darum, einem Startup mehr Tempo zu verleihen.

 

Normalerweise mit privatem Kapital werden ausgewählte Startups im Accelerator schnellstmöglich fit für den Markt gemacht.

 

Während im Inkubator eine Gründung in geschützter Umgebung reifen darf, muss sie sich im Startup Accelerator ständig in Konkurrenzsituationen beweisen. Studien weisen daraufhin, dass beide Ansätze die Chancen einer Unternehmensgründung vervielfachen, erfolgreich zu verlaufen.

Was machen Accelerators, was machen Inkubatoren?

 

In der Praxis verfahren Inkubator und Startup Accelerator in ihren Programmen in den meisten Punkten identisch. Denn die Herausforderungen, denen Gründer entgegensehen, sind wiederkehrend.

 

Startups brauchen bspw. Büroräume, einen Coworking Space, externes Wissen und/oder Hilfe bei der Finanzierung. Gründerzentren und Accelerators verfügen über diese Ressourcen und stellen sie den Gründern vor Ort zur Verfügung.

 

Die Palette der angebotenen Hilfsleistungen reicht von der Erstellung eines Business Plans und Designs über Coaching und Anschubfinanzierung bis hin zur Kontaktanbahnung mit Großunternehmen, die in Corporate Startup Partnerships münden können.

 

Im deutschsprachigen Raum ist die Unterscheidung zwischen Inkubator und Accelerator fließend, doch generell gilt: Ein Startup Accelerator wählt seine Teilnehmer im Rahmen eines Wettbewerbes aus, oft per Pitching in einem Bootcamp.

 

Die Sieger werden daraufhin von einem mehrmonatigen, kostenlosen Programm profitieren, an dessen Ende Investoren überzeugt werden können.

 

Ein Inkubator geht da „behutsamer“ vor. In ein Gründerzentrum können sich Startups oft auf eigene Kosten und für längere Zeiträume einmieten. Ziel ist es aber auch hier, Investoren mit aussichtsreichen Startups zusammenzubringen.

 

Als Gegenleistung für Investitionen und personelle Starthilfe erwarten Accelerators und Inkubatoren oftmals Firmenanteile von den Startups bis hin zu etwaigen Gewinnbeteiligungen.

Startup Incubator

Startup-Inkubatoren helfen Gründern und Startups, ihre Geschäftsidee zu verwirklichen (Quelle: https://bit.ly/2HhZzzb)

Welche größeren Acceleratoren gibt es in Deutschland und weltweit?

 

Sortiert man die Angebote für Startups nach dem Kriterium, wie lange die Programme dauern, sind in Deutschland einige bekannte und größere Accelerator zu nennen.

 

Der Mediengigant Axel Springer betreibt unter dem Namen Plug and Play einen typischen Startup Accelerator und hat gemeinsam mit Porsche ein zweites, ähnliches Programm namens APX aufgelegt.

 

Airbus, die Deutsche Bahn, EON und Metro sind weitere Beispiele, wo sich deutsche Großunternehmen durch Startup Accelerators um Gründer bemühen. International gesehen sind die wichtigsten Accelerator im Silicon Valley beheimatet. Y Combinator und TechStars gehören zu den bekanntesten und größten.

 

Inkubatoren wiederum docken häufig an Universitätsstandorten an. Der Hubraum-Inkubator in Berlin mit der Telekom im Rücken oder 1st Mover in Düsseldorf sind solche Beispiele. Globaler gedacht wird bei Google und Microsoft, die auch in Deutschland diverse Programme für Startups bewerben.

 

Rocket Internet als vielleicht bekanntester deutscher Name in diesem Bereich sieht sich selbst als Startup-Inkubator und Company-Builder, was wie auch bei Hanse Ventures eine Sonderform bedeutet.

 

Hier wird nicht unbedingt nach neuen Ideen gefahndet, sondern viele Projekte zielen darauf ab, bewährte Geschäftsmodelle auf den deutschsprachigen Markt zu übertragen.

Rocket Internet Portfolio

Der wohl bekannteste deutsche Startup Inkubator: Rocket Internet. Und das Portfolio kann sich sehen lassen! (Quelle: http://bit.ly/2XkpEll)

Wenn Du nach einem Startup Accelerator suchst, der zu Deinem Vorhaben passt, lohnt sich unter Umständen ein Blick auf regionale und branchenspezifische Angebote.

 

In Hamburg richtet sich beispielsweise Music WorX gezielt als Startup Accelerator an die Musikbranche und die die Founders Foundation in Bielefeld punktet zwar nicht mit Großstadtflair, wird aber von der Bertelsmann Stiftung großzügig finanziert.

 

 

 

Startup Accelerator: Beispiele und Erfolgsgeschichten

 

Unicorns heißen die Unternehmen, die schon vor einem eventuellen Börsengang auf eine Marktbewertung von mehr als einer Milliarde US-Dollar kommen.

 

AirBnB ist früh durch den Accelerator Y Combinator gefördert worden, Dropbox ebenso. In Deutschland stieß Zalando schon früh auf die Samwer-Brüder, die hinter Rocket Internet stehen.

 

Wenn Du die Unternehmensgeschichten deutscher und internationaler Unicorns durchgehst, merkst Du: Rund die Hälfte haben das Programm bei einem Startup Accelerator durchlaufen, wobei die Grenzen zum Inkubator fließend sind.

 

Auffällig ist, dass Startups mit einer solchen Geschichte oft selbst wieder ein Accelerator-Programm auflegen, was positive Erfahrungen beweist.

 

Gründer berichten immer wieder, dass der Nutzen eines Startup Accelerators für sie weit über Finanzierungsfragen hinausgegangen sei.

 

Testnutzer aus anderen Projekten, der kurze und direkte Zugang zu Expertenwissen und nicht zuletzt auch der realistische Zeitdruck werden als weitere wichtige Faktoren genannt.

 

Normalfall ist auch, dass viele Startups mehr als nur einen Accelerator oder Inkubator in ihren ersten Jahren besucht haben.

 

Bei Deiner Suche nach einem geeigneten Startup Accelerator wirst Du auf deren Online-Präsenzen über Erfolgsgeschichten lesen und Dir so ein genaueres Bild davon machen können, wo welche Schwerpunkte gesetzt werden.

 

 

 

Fazit: Accelerators bieten mehr als nur Risikokapital

 

In der Gründerszene genießen Startup Accelerators überwiegend einen guten Ruf. Der Weg in solche Programme mag wie die Teilnahme anstrengend sein.

 

Aber der unmittelbare Vorteil, sich so auf die harte Geschäftswelt vorzubereiten, wiegt vieles auf. Dabei solltest Du nicht nur an Kapitalgeber denken, sondern wirklich auch Synergieeffekte und Expertenwissen nutzen.

 

Das Märchen von dem genialen Gründer, der ganz allein oder mit Freunden ein großes Projekt stemmt, wird nur selten geschrieben. In Wirklichkeit fahren die Startups besser, die selbstkritisch erkennen, in welchen Bereichen sie Unterstützung benötigen.

 

Ob sie diese nun idealerweise in einem Startup Accelerator, einem Inkubator, einem Gründerzentrum oder verwandten Mischformen erfahren, hängt maßgeblich vom individuellen Vorhaben ab.

 

Für Dich empfiehlt sich deshalb, schon im frühen Stadium Deines Projekts Bewerbungen und Teilnahme in Betracht zu ziehen.

 

Du sparst Dir durch einen Startup Accelerator viel Zeit und vermeidest Sackgassen. Dafür möglicherweise Unternehmensteile abzugeben, ist alles in allem wohl ein fairer Deal.

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Niko Emran

Hi, ich bin Niko. Als Netzwerkmanager im Einstein1 bin ich für das Online Marketing und die Beratung und Betreuung von Gründern und Startups zuständig.

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