9 disruptive Geschäftsmodelle im Kurz-Check
Disruptive Geschäftsmodelle erfahren derzeit wieder einen Buzz in der Szene. Als disruptiv wird dabei eine Innovation bezeichnet, die in der Lage ist eine bestehende Technologie oder eine bestehende Marktposition zu durchbrechen und mit eigenem Erfolg zu ersetzen. Disruptive Geschäftsmodelle können im Deutschen auch als bahnbrechend innovative Geschäftsmodelle bezeichnet werden. Wir zeigen Dir in diesem Post 9 disruptive Geschäftsmodelltypen, die durch ihren Erfolg berühmt und bekannt geworden sind. In unserer Gründungsberatung steht das Geschäftsmodell und seine Erneuerungskraft immer im Vordergrund.
Erstes disruptives Geschäftsmodell: Die freie Nutzung
Das Modell der freien Nutzung ist wohl das bekannteste digitale Geschäftsmodell auf dem Markt. Führend in diesem Zusammenhang sind unter anderem Google oder auch Facebook.
Natürlich fragen sich viele Nutzer, wie diese Dienste kostenlos sein können, wenn damit Geld verdient werden soll. Doch wer genauer hinschaut, kann sehr klar erkennen, dass die Nutzer sehr wohl bezahlen. Nämlich mit den eigenen persönlichen Daten.
Schließlich werden die Nutzerdaten herangezogen, um eine personalisierte und entsprechend wertvolle Werbung zu schalten, womit diese Unternehmen enorm viel Geld generieren. Ein solches disruptives Geschäftsmodell kann somit enorm erfolgreich sein. Vor allem, da immer mehr Werbetreibende gezielte Werbung bevorzugen und diese nach Möglichkeit exakt an der jeweiligen Zielgruppe ausrichten.
Zweites disruptives Geschäftsmodell: Das Abonnement
In den letzten Jahren hat sich das Modell des Abonnements in immer mehr Bereichen durchgesetzt und die bisherigen Geschäftsmodelle sogar weitestgehend verdrängt. Typisch für viele disruptive Geschäftsmodelle: Ein Produkt oder eine Dienstleistung, die zu einem sehr hohen Preis erhältlich ist, kann gegen eine kleine Gebühr im Abonnement genutzt werden.
Der Kunde hat somit im Zeitraum seines Abonnements direkten Zugriff auf das Produkt, auf Verbesserungen und Erweiterungen und zahlt dafür eine vergleichsweise geringe Gebühr. Je länger die Nutzung andauert, umso mehr Geld investiert der Nutzer allerdings in das Produkt.
Es ist somit keine wirkliche Einsparung, sondern gleicht durchaus dem Preis für den einmaligen Kauf. Allerdings sinkt durch das Abonnement-Modell die Kauf-Hemmschwelle ungemein. Gut sehen kann man dies unter anderem an der Adobe Creative Cloud, aber auch an Streaming-Diensten wie Amazon Prime oder Netflix.
Drittes disruptives Geschäftsmodell: Freemium-Angebote
Die sogenannten Freemium-Modelle sind auch eine sehr moderne Form, die viele disruptive Geschäftsmodelle nutzen. Der Kunde erhält Zugang zu einem Produkt, in der Regel ein digitales Angebot, das er kostenfrei in seiner Grundfunktion nutzen kann.
Allerdings ist dieses Produkt in seinen Leistungen stark limitiert, während es für den Kunden die Möglichkeit gibt die weiteren Leistungen kostenpflichtig freizuschalten. Der Streamingdienst Spotify oder auch Dropbox arbeiten nach dieser Methode.
Für die kostenlosen Angebote zahlt der Kunde allerdings ebenfalls wieder mit seinen persönlichen Daten. Sehr häufig nutzen disruptive Geschäftsmodelle dieser Art die Lust des Kunden an einem kostenlosen Produkt aus und zeigen ihm zugleich, welche weiteren Möglichkeiten ihn gegen Geld erwarten würden. Das Produkt benötigt somit keine erweiterte oder spezielle Werbung, sondern trägt den Erfolg bereits in sich.
Der Streamingdienst Spotify setzt auf das Freemium-Modell
Viertes disruptives Geschäftsmodell: Der Marketplace
Disruptive Geschäftsmodelle wie der Marketplace sind zunächst einmal sehr einfach erkennbar und eigentlich keine richtige Innovation. Doch denk nur einmal an eBay oder AirBnB. Beide Marktplätze überzeugen durch ihren einfachen und stimmigen Aufbau und vor allem durch die hohe Anzahl an Kunden.
Die Plattformen bringen Käufer und Verkäufer bestimmter Produkte auf einem digitalen Marktplatz zusammen und profitieren von der berechneten Vermittlungsgebühr für die Bereitstellung der Plattform. Ein äußerst erfolgreiches Modell, welches beispielsweise auch in den App-Stores der verschiedenen Anbieter zu finden ist.
Auch die Spiele-Plattform Steam arbeitet nach dem gleichen Prinzip. Allerdings sind disruptive Geschäftsmodelle in diesem Segment sehr schwer umzusetzen, da ein Markt gefunden und anschließend etabliert werden muss. Ohne ausreichend Kunden und Nutzer kann sich ein solches Modell nicht langfristig durchsetzen.
Fünftes disruptives Geschäftsmodell: Die User Experience
Disruptive Geschäftsmodelle, die auf die User Experience abzielen sind in unserer menschlichen Natur verwurzelt. Denn es gilt immer das beste Produkt mit dem höchsten Level an Qualität zu haben, um sich von den Mitmenschen abzugrenzen.
Gut erkennbar waren und sind solche Geschäftsmodelle unter anderem bei Apple und Tesla. Es wurden innovative und teure Produkte geboten, die in Sachen Verarbeitung, Qualität und Leistung den Konkurrenten oftmals erheblich voraus waren.
Zudem wurde ein Nutzererlebnis geschaffen, das für den Konsumenten und Nutzer in Perfektion funktionierte. Dank dieser Erlebnisse sind die Kunden gewillt, für die Produkte einen höheren Preis zu bezahlen und somit die Marge des Unternehmens zu erhöhen. Betrachte einmal die finanziellen Reserven von Apple und Dir wird schnell klar, wie erfolgreich disruptive Geschäftsmodelle sein können.
Sechstes disuptives Geschäftsmodell: Das Affiliate-Netzwerk
Disruptive Geschäftsmodelle setzen oftmals auf die Arbeit anderer Menschen für den eigenen Erfolg. Dazu zählt auch Amazon, ein Unternehmen, das sich unter anderem durch sein Affiliate-Netzwerk vom kleinen Buchhandel zum größten Handelsmarktplatz der Welt zu etablieren.
Durch den Aufbau des eigenen Netzwerkes und durch attraktive Konditionen für die Reseller und Affiliates schafft es Amazon zu einer erheblichen Relevanz bei den verschiedenen Nutzergruppen. Ohne dieses Netzwerk würden die Verkaufzahlen in vielen Bereichen bei Amazon noch immer deutlich absinken.
Siebtes disruptives Geschäftsmodell: Zeit ist Geld
Disruptive Geschäftmodelle dieser Art gibt es eigentlich schon seit Ewigkeiten. Denn es handelt sich in erster Linie um Dienstleistungen für den Kunden. Der Kunde tauscht somit Geld gegen Arbeitszeit ein und kann somit verschiedene Dinge erledigt wissen.
Die digitale Umsetzung dieser Leistungen ist allerdings eine Neuheit und äußerst lukrativ für viele Unternehmen. Helpling ist ein junges nach der Lean-Startup-Methode aufgebautes Unternehmen, das Reinigungskräfte vermittelt. Ebenfalls ähnlich arbeiten Uber oder Fiverr. Das Unternehmen verdient an jeder Transaktion einen gewissen Anteil und kann somit erfolgreich wirtschaften.
Achtes disruptives Geschäftsmodell: Die Sharing Economy
Bei diesem Modell wird vor allem ein Gut oder eine Dienstleistung von mehreren Nutzern gleichermaßen in Anspruch genommen. Im Gegensatz zur klassischen Vermietung sind die Besitzer der Güter oder Dienstleistungen in der Regel Privatpersonen.
Car Sharing ist beispielsweise ein solches Modell. Unternehmen wie Zipcar oder Sharoo haben dieses disruptive Geschäftsmodell verinnerlicht und verdienen als Betreiber der Schnittstelle bei jeder Transaktion eine gewisse Kommission.
Neuntes disruptives Geschäftsmodell: Das eigene Ökosystem
Disruptive Geschäftsmodelle mit eigenem Ökosystem sind enorm erfolgreich. Denn Produkte und Dienstleistungen sind voneinander abhängig und funktionieren oftmals nur innerhalb des Produktsystems des Anbieters.
Der Kunde wird somit langfristig und dauerhaft an das Unternehmen gebunden. Wichtig ist immer, dass die Produkte nur im Verbund für den Kunden einen erheblichen Mehrwert bedeuten. Sowohl Google als auch Apple gehören in diesem Segment zu den Vorreitern und haben diese Form des Geschäftsmodells beinahe schon perfektioniert.
Fallen Dir weitere Geschäftsmodelltypen oder disruptive Geschäftsmodelle ein? Zeig sie uns in den Kommentaren 😉